USA nach der Wahl, Deutschland vor der Wahl – und dazwischen die Kapitalmärkte
Shownotes
Nach der Wahl ist vor der Wahl – nie war das so treffend wie heute. Während die Welt sich nach der US-Wahl zwischen Feier- und Katerstimmung bewegt, sorgt die Bundesregierung hierzulande für den nächsten Schock und verkündet das Ende der Koalition und damit baldige Neuwahlen.
In der Xpress-Ausgabe von Märkte & Trends ordnen wir die Geschehnisse rund um US-Wahl und Ampel-Aus für euch ein. Was Anleger jetzt erwarten dürfte und wie es gelingt, bei alldem gelassen zu bleiben, weiß Thomas Ott und klärt u.a. diese Fragen:
- Aktien: Wie kommen die starken Bewegungen aktuell zustande?
- Wirtschaft: Welche Rolle spielen Steuern, Strafzölle und die Rückkehr zum Öl?
- Europa: Wie stark werden wir demnächst zur Kasse gebeten?
Viel Spaß bei dieser Spezialausgabe und danke fürs Abonnieren und Weiterempfehlen. Feedback oder Anregungen wie immer an info@meag.com.
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Thomas: Herzlich willkommen zu dieser Express-Ausgabe von Märkte und Trends am 7. November 2024.
Thomas: Mein Name ist Thomas Ott und heute möchte ich mit Ihnen über das sprechen,
Thomas: was die letzten Tage so am Finanzmarkt los war.
Thomas: Ja, viel ist, viel war los die letzten Tage an den Finanzmärkten.
Thomas: Wir haben gedacht, dass das einzig große Event dieser Woche die Wahl in den USA ist.
Thomas: Aber am Ende des Tages müssen wir sagen, auch in Deutschland ist seit gestern Abend eine Menge los.
Thomas: Ich möchte in dieser Express-Ausgabe heute eine kurze Einschätzung geben,
Thomas: wie der Finanzmarkt auf das Ergebnis der US-Wahl reagiert hat.
Thomas: Und was wir von einer neuen Präsidentschaft von Donald Trump erwarten können,
Thomas: innenpolitisch, aber auch außenpolitisch.
Thomas: Auch möchte ich aber auch einen ersten kurzen Eindruck zur angekündigten Vertrauensfrage
Thomas: geben, die uns gestern Abend in Deutschland überraschte und was das für uns
Thomas: hier in Deutschland auch bedeutet.
Thomas: Also fangen wir an. Es gibt viel zu erzählen.
Thomas: Die US-Wahl. Wir haben also einen neuen Präsidenten, einen neuen alten Präsidenten
Thomas: in den USA, Donald Trump.
Thomas: Der Wahlkampf war sehr knapp, stets sehr knapp. Bis zuletzt hat man mit einem
Thomas: extrem engen Ergebnis gerechnet.
Thomas: Am Ende aber muss man gestehen, es war nicht sonderlich knapp,
Thomas: sondern ein sehr eindeutiges Ergebnis.
Thomas: Man kann sogar von einem Erdrutschsieg von Donald Trump am Ende wirklich sprechen.
Thomas: Donald Trump oder wie er sich jetzt auch wieder nennen darf,
Thomas: President-Elect Trump, also der
Thomas: gewählte Präsident, hat in allen sieben umkämpften Swing States gewonnen.
Thomas: Beziehungsweise liegt in den Auszählungen dort vor, weil in zwei Swing States
Thomas: warten wir noch auf die offiziellen Ergebnisse.
Thomas: Das ist jetzt nicht unbedingt auf eine besondere Stärke von Trump und den Republikanern
Thomas: zurückzuführen, sondern vielmehr auf eine extreme Schwäche von Kamala Harris
Thomas: und der demokratischen Partei.
Thomas: In den USA gibt es den sogenannten Popular Vote, was so viel bedeutet wie,
Thomas: wer hat mehr Stimmen bekommen.
Thomas: Hier sieht man, dass Trump sogar eigentlich im Verhältnis zu vor vier Jahren
Thomas: Stimmen verloren hat, nämlich knapp zwei Millionen.
Thomas: Kamala Harris dagegen hat aber 13 Millionen Stimmen gegenüber der Wahl von Joe Biden verloren.
Thomas: Biden hat denn im Jahr 2020 knapp 81 Millionen Wähler mobilisieren können,
Thomas: was ein Rekordwert ist seit der Aufzeichnung dieser Popular Vote.
Thomas: Harris konnte dagegen jetzt nur knapp 68 Millionen Wählerinnen und Wähler für
Thomas: sich gewinnen. Hier wird es in vier Jahren wichtig sein, die verlorenen Stimmen
Thomas: für die demokratische Partei wieder zu mobilisieren und die Ursachenforschung wird hier interessant.
Thomas: Man hat ganz offensichtlich die Sorgen und Ängste der Wähler hier nicht treffen
Thomas: können und hat so den Wähler verloren.
Thomas: Also eine politische Aufarbeitung dieser Wahl ist unumgänglich.
Thomas: Aber nun, was können wir erwarten von Präsident Trump in der Innenpolitik Amerikas, in der Außenpolitik,
Thomas: zu Themen wie China, zu Europa, aber auch zu Ukraine und dann natürlich auch,
Thomas: wie hat der Finanzmarkt jetzt erstmal auf diese Ergebnisse reagiert?
Thomas: Fangen wir mit dem Einfachen an. Dieses Mal tatsächlich der Kapitalmarkt.
Thomas: Der globale Finanzmarkt hat auf die Wahl sehr positiv reagiert,
Thomas: besonders in den Aktien der USA oder auch bei Risikoprämien für Unternehmensanleihen.
Thomas: Aufgrund des sehr eindeutigen Ergebnisses der Wahl ist das jetzt auch erst einmal
Thomas: eine natürliche Reaktion.
Thomas: Die Wahl war ein Risiko-Event, also wir wussten nicht, wie die Ergebnisse werden,
Thomas: deswegen wurden Investitionen zurückgehalten oder mehr Risikoprämie eben eingepreist oder verlangt.
Thomas: Jetzt ist dieses Risiko weg und die Aufstege kommen runter, das führt zu einer
Thomas: positiven Marktreaktion.
Thomas: Ist damit jetzt alles eingepreist und wir sehen sowas wie, oder ein Event,
Thomas: was man auch als Buy the Rumor, Sell the Fact bezeichnet, tritt das jetzt ein?
Thomas: Das glauben wir nicht. Also, Buy the Rumor, Sell the Fact, man kauft erstmal
Thomas: und dann, wenn wir wissen, was passiert ist, dann verkaufen wir.
Thomas: Das glauben wir jetzt eher nicht, dass eintreten wird. Warum?
Thomas: Natürlich, wir werden nächstes Jahr mehr Staatsausgaben sehen.
Thomas: Vermutlich müssen wir die Wachstumsannahme für die USA deswegen auch nach oben revidieren.
Thomas: Gleichzeitig sollte heute die amerikanische Zentralbank die Zinsen senken und
Thomas: die Inflation fällt in den USA auch noch.
Thomas: Dazu sehen wir eine positive Saisonalität, also die durchschnittliche Rendite
Thomas: in einem normalen November ist positiv
Thomas: und Investoren haben eben vor der Wahlinvestitionen zurückgehalten.
Thomas: Das sind Faktoren, die uns positiv in das Jahresende blicken lassen.
Thomas: Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man schon anfangen muss,
Thomas: sich die regionale Aufteilung genauer anzuschauen. Wo möchte man investieren?
Thomas: Der sichere Hafen ist vermutlich eher, was die Aktien angeht,
Thomas: in den USA zu finden und nicht unbedingt in Europa.
Thomas: Schwellenländer wird volatil und kommt auch darauf an, wie China auf die Wahl
Thomas: von Trump reagieren wird.
Thomas: Also allgemein, mit den heutigen Informationen kann die Wahl von Trump mit dieser
Thomas: Eindeutigkeit tatsächlich positiv für die Kapitalmärkte sein.
Thomas: Ein wenig beunruhigt sind wir dennoch über die Zinsen. Aufgrund der steigenden
Thomas: Staatsausgaben kann Druck auf die Anleihpreise kommen und die Zinsen,
Thomas: vor allem bei langlaufenden Papieren, können steigen.
Thomas: Das ist ein Szenario, ein Kann-Szenario, aber kein Muss-Szenario.
Thomas: Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass Zinsen oder dass die Zinsen sich im Zulauf
Thomas: zur Wahl bereits stark gestiegen sind.
Thomas: Der Markt hat also dieses Szenario Donald Trump bereits eingepreist.
Thomas: Wir blicken aktuell darum mit Argus Augen wirklich auf die Entwicklung bei den Zinsen.
Thomas: Ein weiterer Abverkauf von den
Thomas: aktuellen Levels von Anleihen kann negativ werden, dann auch für Aktien.
Thomas: Wenn sich die Zinsmärkte aber stabilisieren, dann sehen wir dies durchaus auch
Thomas: als positives Zeichen. Dann kann der Kapitalmarkt tatsächlich in das Jahresende positiv performen.
Thomas: Damit aber jetzt für den Moment mal genug vom Kapitalmarkt und blicken wir auf die Innenpolitik.
Thomas: Trump ist gewählt und hat es sogar geschafft, einen Red Sweep zu erreichen.
Thomas: Das bedeutet, er ist nicht nur Präsident, sondern hat auch das Haus und den Senat gewonnen.
Thomas: Lange Rede kurz, er kann jetzt durchregieren und seine Vorhaben tatsächlich auch umsetzen.
Thomas: Mögen sie noch so wild und abstrus vielleicht erst auf den ersten Moment aussehen.
Thomas: Dazu kommt, dass er auch den Supreme Court hinter sich hat.
Thomas: Er hat hier einige Richter am obersten Gericht bereits in seiner letzten Amtszeit
Thomas: ernannt und auch wenn Richter eigentlich unparteilich sind,
Thomas: sind viele dieser Richter inzwischen eher auf konservativ gestimmt und haben
Thomas: in der Vergangenheit gezeigt, dass sie eher mit Trump oder mit der Republikanischen Partei wählen.
Thomas: Das macht ihn in der Summe zu einem der mächtigsten Präsidenten,
Thomas: die die USA jemals hatten. Zu seinem Wahlprogramm.
Thomas: Er hat natürlich im Zulauf zur Wahl in seinem Wahlprogramm viele Punkte vorgestellt.
Thomas: Jetzt müssen wir mal schauen, was er davon am Ende des Tages umsetzen kann.
Thomas: Darunter waren aber Themen wie, die Regulierung soll abnehmen.
Thomas: Davon können dann Sektoren wie Banken oder auch Healthcare profitieren,
Thomas: also der Gesundheitssektor. Und das mit einem Beispiel zu unterlegen,
Thomas: eine amerikanische Großbank hat gestern aus dem Stand 10% plus gemacht.
Thomas: Also hier erwartet der Markt sich tatsächlich eine Erleichterung.
Thomas: Was für uns wenig wahrscheinlich ist, aber immer mal wieder auch diskutiert wurde.
Thomas: Dass er gegen die Super Large Caps, also gegen diese, ich nenne es jetzt im
Thomas: Großen und Ganzen, gegen diese Magnificent Seven vorgehen wird und versuchen
Thomas: könnte, diese aufzusplitten. Das erwarten wir nicht.
Thomas: Das würde ihm nämlich am Ende des Tages selber schaden, besonders wenn er möchte,
Thomas: dass die USA die Führungsrolle im Bereich AI nicht aufgeben möchte.
Thomas: Also könnten auch sogar diese Super Large Caps, die Magnificent Seven,
Thomas: tatsächlich auch weiterhin hier profitieren.
Thomas: Steuern für Unternehmen sollen allgemein sinken, davon profitiert der gesamte
Thomas: Markt, genauso auch wie die Einkommenssteuer in Amerika sinken soll.
Thomas: Öl soll wieder stärker gefördert werden, das sollte auch theoretisch dann den Ölpreis drücken.
Thomas: Migration wird ein großes Thema. Auch hier hat Trump einen sehr harten Kurs angekündigt.
Thomas: Vieles davon, was wir jetzt besprochen haben, kann inflationär sein,
Thomas: muss es aber auch nicht. Muss man davor Angst haben?
Thomas: Nicht unbedingt aus meiner Sicht. Wenn wir über Inflation sprechen,
Thomas: dann haben wir natürlich immer diese 10 Prozent Inflation im Kopf,
Thomas: die wir gesehen haben nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine oder in Verbindung
Thomas: auch mit der Wiedereröffnung nach Covid.
Thomas: Dazu wird es aller Voraussicht aber nicht kommen, sondern vielleicht sehen wir
Thomas: eine langfristige Inflation, die dann nicht bei 2 Prozent liegt,
Thomas: sondern vielleicht bei 2,5 Prozent, vielleicht bei 3 Prozent.
Thomas: Aber extern eines wirklich geopolitischen Schocks, eines geopolitischen Events,
Thomas: können wir uns hier aktuell schwer vorstellen, dass wir ein massives Überschießen
Thomas: dieser Levels sehen werden.
Thomas: Und zur Pointe dazu zur Inflation, was bedeutet das?
Thomas: Wenn die Inflation eben bei 3% ist, die Zinsen auch etwas höher sind,
Thomas: dann wird Geld effizient allokiert, dort wo es Gewinne bringen kann und die Unternehmen wachsen.
Thomas: Allgemein wachsen Unternehmen in einem Umfeld mit Inflation von 2-3% sehr gut,
Thomas: denn damit können die Unternehmen umgehen und liefern gute Renditen,
Thomas: sowohl bei Aktien wie auch bei Unternehmensanleihen.
Thomas: Darum keine Angst davor haben, wenn in der Zeitung jetzt steht,
Thomas: Inflation kommt wieder zurück in Amerika.
Thomas: Es wird vermutlich nicht das Gespenst werden, was wir alle im Kopf haben.
Thomas: Natürlich, wenn wir über Trump sprechen, reden wir auch über Zölle.
Thomas: Und hier wechseln wir dann vermutlich am besten auch schon in die Außenpolitik.
Thomas: Zölle sind das vermutlich erste Wort, was einem einfällt, wenn man den Namen Donald Trump hört.
Thomas: Oder viele vielleicht auch andere, aber eines der ersten Worte,
Thomas: die einem einfällt, wenn man von Donald Trump hört.
Thomas: Ja, natürlich, auch Zölle stehen dieses Mal wieder auf der Agenda und sollen,
Thomas: man kann eigentlich schon sagen, werden kommen.
Thomas: Natürlich steht hier auch wieder China im Fokus. Hier waren mal Zölle in Höhe
Thomas: von 60 Prozent auf alle Importe aus China im Gespräch.
Thomas: Ob es dazu kommen wird, wissen wir jetzt aktuell noch nicht.
Thomas: Aber das ist jetzt erst mal das, was natürlich das Risiko ist.
Thomas: Aber was man wirklich sagen kann, die Wahrscheinlichkeit, dass Zölle reduziert
Thomas: werden, das kann man relativ sicher ausschließen.
Thomas: Diese Zölle zum Beispiel für China würden vor allem China natürlich aktuell
Thomas: massiv treffen, sehr stark treffen.
Thomas: China kämpft aktuell mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit,
Thomas: mit schwachem Wirtschaftswachstum.
Thomas: Naja, lange Rede, kurz die Verhandlungsposition von China ist aktuell schlecht.
Thomas: Und Trump als der große Dealmaker wird versuchen, das auszunutzen und eben Amerika
Thomas: da als Gewinner rauskommen zu lassen.
Thomas: Mit Bezug auf China wird auch interessant sein zu sehen, wie Trump mit dem schwelenden
Thomas: Konflikt zwischen China und Taiwan umgeht.
Thomas: Hierzu gibt es noch keine eindeutige Aussage, jedoch muss man schon auch sagen,
Thomas: dass Trump bereits im letzten Mal, also das letzte Mal als er Präsident war,
Thomas: diplomatisches Protokoll gebrochen hat, in dem er direkt mit dem taiwanesischen
Thomas: Präsident gesprochen hat.
Thomas: Das hat seit 1979 keiner gemacht. Darüber waren die Chinesen extrem verärgert.
Thomas: Die USA sind die wichtigsten Verbündeten von Taiwan und eine hoffentlich nur
Thomas: politische Auseinandersetzung zwischen den USA und China diesbezüglich scheint
Thomas: daher nur eine Frage der Zeit als ein Ob.
Thomas: Aber um auch von China mal wegzukommen, nicht nur China steht im Fokus,
Thomas: auch für Europa hat sich Trump tatsächlich dieses Mal einiges vorgenommen.
Thomas: Und vielleicht rücken wir sogar stärker in den Fokus, als es das letzte Mal der Fall war.
Thomas: Trump stört sich vor allem an dem Handelsdefizit, das die USA mit uns haben
Thomas: und findet, dass die USA von Europa, mit speziell auch von Deutschland,
Thomas: hier über den Tisch gezogen würden und will das beenden.
Thomas: Wir hier in Europa sind aber extrem exportorientiert, also würde uns das stark treffen.
Thomas: Entweder durch Zölle oder wenn Trump verlangt, dass zum Beispiel gewisse Produkte,
Thomas: als Beispiel nehmen wir jetzt einfach mal Autos, eben direkt in Amerika produziert
Thomas: werden und nicht in Amerika eingeführt werden.
Thomas: Das würde uns hier stark treffen. Das kostet Arbeitsplätze in Europa und könnte das Wachstum senken.
Thomas: Eine starke Allianz, eine starke Geschlossenheit, eine starke Verhandlungsposition
Thomas: für uns in Europa ist also extrem wichtig.
Thomas: Darauf ist allerdings Europa aktuell leider nicht vorbereitet. Mal wieder.
Thomas: Was die geopolitischen Krisen angeht, auch davon haben wir ja einige aktuell.
Thomas: Im Nahen Osten war die Freude über den Sieg von Donald Trump vermutlich recht groß.
Thomas: Trump steht Israel sehr nahe und hat die Botschaft, wie wir uns alle erinnern,
Thomas: damals im Jahr 2018 auch nach Jerusalem verlegt, der USA.
Thomas: Das hat zu Spannungen geführt. Ob er es hier schaffen kann, mit seinem Herangehen,
Thomas: mit seinem radikalen Herangehen für Frieden zu sorgen, wird spannend.
Thomas: Das Risiko ist daher tatsächlich vielleicht mehr dafür gegeben,
Thomas: dass Öl ins Feuer gegossen wird, als dass Frieden herrschen wird.
Thomas: Das Positive ist, aber das beschäftigt uns jetzt noch nicht.
Thomas: Er wird erst vereidigt am 20.
Thomas: Januar, bis dahin bleibt Joe Biden im Amt als Präsident und darum ist hier eher
Thomas: die Hoffnung, dass wir vielleicht bis dahin eine Lösung in dem Konflikt gefunden haben.
Thomas: Und zuletzt, der Krieg, der uns vielleicht am meisten beschäftigt,
Thomas: ist der natürlich in der Ukraine.
Thomas: Die Versprechungen waren groß,
Thomas: innerhalb von einem Tag ist der Krieg beendet, wenn ich gewählt werde.
Thomas: Wie das aussehen soll, bleibt abzuwarten. Wird es eine entmilitarisierte Zone
Thomas: geben, gibt er die Ukraine gesamt auf.
Thomas: Alles scheint möglich und bei Trump ist nichts unmöglich.
Thomas: Fest steht aber, er möchte weniger
Thomas: Waffen liefern und fordert mehr Verantwortung von Europa für Europa.
Thomas: Das bringt uns jetzt auch schon nach Deutschland. Wir haben das Ende der Ampel gesehen.
Thomas: Was mit einem glücklichen Lächeln auf einem Selfie begann, endet nun im Tal der Tränen.
Thomas: Die Regierung ist gescheitert und wir bekommen verfrühte Neuwahlen.
Thomas: Wann diese stattfinden werden, bleibt abzuwarten. Ob im März oder gar schon
Thomas: im Januar, wie von der Opposition gefordert, ist heute noch unsicher,
Thomas: aber mit Sicherheit können wir sagen, die Wahlen werden nicht nächstes Jahr
Thomas: im September stattfinden.
Thomas: Das Scheitern der Ampel nun an der Ukraine Hilfe festzumachen,
Thomas: ist dabei jedoch zu einfach gemacht.
Thomas: Streit gab es schon lange bei vielen Themen, eigentlich bei allen Themen.
Thomas: Und dabei ist klar geworden, dass man in allen Themen eine unterschiedliche
Thomas: Auffassung hat, innerhalb der drei Parteien.
Thomas: Was Themen in der Sozialpolitik, der Migration, der Wirtschaft, der Steuern angeht.
Thomas: Die Ironie dabei, die einzige Frage zur Unterstützung der Ukraine,
Thomas: da war man sich immer einig.
Thomas: Allgemein aber, die Regierung in Deutschland war schwach, zerstritten und hatte
Thomas: schon lange in der breiten Bevölkerung die Mehrheit verloren,
Thomas: gemessen an der aktuellen Wählerstimmung, wenn heute Bundestagswahl wäre,
Thomas: Darum, mit Blick auf die USA zurück, ist es vielleicht sogar ganz gut,
Thomas: dass man sich nun doch entschieden hat, sich heute zu trennen In dem aktuellen
Thomas: Setup wäre Bundeskanzler Scholz mit einem schwachen Mandat nach Washington gereist
Thomas: oder allgemein wäre Deutschland in einer schwachen Position in die Verhandlungen
Thomas: mit den USA gegangen Man war schwach innerhalb von Europa,
Thomas: wenn dort Themen besprochen wurden.
Thomas: Und man muss sich eben einig sein, wenn man in Europa über Themen zu den USA,
Thomas: zu den Themen Zölln und Ukraine auftritt.
Thomas: Somit kann die Neuwahl auch ein Neustart sein, wenn der neue Bundeskanzler oder
Thomas: die neue Bundeskanzlerin ein starkes Mandat erhält.
Thomas: Dann ist die Verhandlungsposition, in der wir uns befinden, diese Fallhöhe zwischen
Thomas: den Verhandlungspartnern, denn Trump möchte immer aus einer Position der Stärke
Thomas: verhandeln und handelt gerne mit schwachen Positionen.
Thomas: Dann ist aber unsere Verhandlungsposition hoffentlich eine bessere,
Thomas: als wir es aktuell sehen.
Thomas: Wir haben viele Themen hier zu Hause, die gelöst werden müssen.
Thomas: Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, auch wenn aktuell viel los ist,
Thomas: bleiben Sie ruhig, vertrauen Sie Ihrem Investment, Ihren langfristiges Investment,
Thomas: denn politische Börsen haben zumeist am Ende des Tages doch nur sehr kurze Beine.
Thomas: Ich wünsche Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, einen schönen Tag und freue
Thomas: mich auch schon auf die nächste reguläre Folge und verbleibe bis dahin mit schönen Grüßen aus München.
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