Stagflation oder Aufschwung? Wo die Chancen für Anleger liegen

Shownotes

In München wird zwar zünftig gefeiert, doch ein Blick auf die europäische Wirtschaft ernüchtert schnell: Auftragslage und Konjunktur deuten im besten Fall auf eine Stagnation für die nächsten Quartale hin. Was es jetzt braucht, ist ein externer Stimulus.

Ausgerechnet China könnte hier Starthilfe leisten. Denn das dort angekündigte Stimulus-Paket zur Bekämpfung der Immobilienkrise, Jugendarbeitslosigkeit und Privatverschuldung sorgt möglicherweise auch bei uns für positive Effekte.

Klassenprimus USA freut sich derweil über ein gesundes Wachstum. Nach kurzem Panikmodus und der Zinssenkung stabilisieren sich die Zahlen. Zwar ist die Tech-Euphorie gebremst, doch der Ausblick bleibt positiv, zumal ein All-Time-High das nächste zu jagen scheint. Wenn euch der Podcast gefällt, empfehlt uns gerne weiter oder lasst eine Bewertung da. Feedback oder Anregungen wie immer an info@meag.com.


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Soundbites: Wir wurschteln uns so ein bisschen durch. Sobald es negative Sachen gibt,

Soundbites: kommt die amerikanische Zentralbank im Zweifel rein und unterstützt uns.

Soundbites: Amerika kommt von einem höheren Zinsniveau, spricht ja ein bisschen mehr Platz,

Soundbites: um jetzt halt hier einfach die Zinsen nochmal zu senken.

Soundbites: Können wir schon ankündigen, ich nehme mal an, nächsten Monat werden wir auch

Soundbites: mal ein bisschen über die Wahl sprechen noch.

Jörg: Herzlich willkommen zu Märkte und Trends im September 2024. Die langen heißen

Jörg: Sommernächte sind Vergangenheit. Es bricht so ein bisschen die Zeit der herbstlichen Volksfeste an.

Jörg: Am bekanntesten das Münchner Oktoberfest, das seit 1810 Millionen Gäste auf

Jörg: die Theresienwiese lockt. Die Wiesen.

Jörg: Ich habe was Spannendes gesehen, Thomas. Die Gold-Wiesen-Bier-Ratio,

Jörg: die veranschaulicht, wie viele Maß Bier mit einer Unze Gold gekauft werden können.

Jörg: Die Ratio bildet also somit die Entwicklung der Kaufkraft des Goldes auf der

Jörg: Münchner Wiesen ab. Was denkst du, ist das Ergebnis?

Thomas: Ja, hallo Jörg. Vielen Dank für die Einleitung. Ich freue mich wieder da zu

Thomas: sein und natürlich in Tracht, so wie es sich für Münchner gehört.

Thomas: Tatsächlich, die Ratio kannte ich jetzt bisher noch nicht. Ich muss jetzt mal im Kopf nachdenken.

Thomas: Ich hätte jetzt mal so gesagt, wahrscheinlich über einen langen Zeitraum kann

Thomas: ich für eine Unzel Gold ungefähr so 100 Masse auf der Wiesn kaufen.

Thomas: Also einen schönen, feuchtfröhlichen Tag, denke ich, kriegt man damit dann schon rum. Warum?

Jörg: 1810 war das sehr ähnlich mit den 100 Maß für unsere Gold.

Jörg: Also wir haben relativ wenig Kaufkraftverlust, wenn du in Gold deiner Maß Bier

Jörg: bezahlen würdest jedes Jahr.

Thomas: Ja super.

Jörg: Und das bei steigendem Preis.

Thomas: Ja super, dann weiß ich jetzt halt quasi, wie ich mich jetzt schon absichern

Thomas: kann für die Bierpreise im nächsten Jahr.

Jörg: Sehr gut.

Thomas: Einfach ein bisschen Gold kaufen.

Jörg: So, kommen wir zum Ernst. Die Einkaufsmanager-Indizes in der Eurozone sind mit

Jörg: schwachen Zahlen veröffentlicht worden. Das ist schon ein bisschen her,

Jörg: aber sie sind veröffentlicht worden.

Jörg: Der IFO-Geschäftsklimaindex hat sich verschlechtert im September.

Jörg: Die USA hingegen könnte mit Wachstumsdynamik in 2025 aufweiten.

Jörg: Kommt in die Tech-Normalität rein. Darüber wollen wir heute sprechen.

Jörg: Fangen wir mal mit der Wirtschaft an. Im verarbeitenden Gewerbe ist die Stimmung

Jörg: auf den niedrigsten Wert seit Sommer 2020 gesungen und der Auftragsmangel hat

Jörg: sich verschärft, so berichtete das IFO-Institut.

Jörg: Damit dürften wir oder die Wirtschaft in Deutschland vermutlich im dritten Quartal

Jörg: bestenfalls stagnieren.

Jörg: Wie geht es hier und in der Eurozone weiter?

Thomas: Naja, also du hast eigentlich schon sehr viel gesagt. Am Ende wird es wahrscheinlich

Thomas: so weitergehen jetzt wie bisher.

Thomas: Um im Bayerischen zu bleiben, wir wursteln uns so ein bisschen durch.

Thomas: Aber so sonderlich viel Euphorie kommt da nicht wirklich auf, logischerweise.

Thomas: Für den Moment jetzt hier vor der eigenen Haustür. Deutschland bleibt erstmal

Thomas: schwach, haben wir ja gesehen, Trotz aller Lippenbekenntnisse zu Wirtschaftswachstumsakt etc. pp.

Thomas: Auch Frankreich ist eher auf der schwachen Seite, trotz der Olympischen Spiele,

Thomas: die zwar positive Effekte hatten, aber allgemein eher auf der schwachen Seite.

Thomas: Von daher, wir brauchen hier wahrscheinlich jetzt schon eher so einen externen

Thomas: Stimulus, damit wir hier auch wirklich mal nachhaltig nach vorne kommen.

Thomas: Sei es entweder von der fiskalischen Seite oder von der Zinsseite.

Thomas: Aber wirklich, dass wir intrinsisch wachsen, ist aktuell wahrscheinlich eher

Thomas: hier wirklich auf der schwierigen Seite zu sehen.

Jörg: Ja, wir hatten diese Woche auch einen großen Stimulationsschub in China.

Jörg: Sprechen wir nachher im Detail nochmal drüber. Kann das uns hier in Deutschland auch helfen?

Thomas: Kann ja, aber ich bin hier noch ein bisschen vorsichtig, was die Euphorie angeht.

Thomas: Wir hatten solche Arten von Ankündigungen in China schon ein paar Mal.

Thomas: Wirklich nachhaltig geholfen hat es jetzt eigentlich aber trotzdem eher weniger.

Thomas: Darum erstmal abwarten und schauen, ob wir hier in China dann auch wirklich

Thomas: eine nachhaltige Erholung sehen werden, von dem dann auch Europa profitieren kann im ersten Moment.

Thomas: Klar ist jetzt halt erstmal so dieser ganze Luxusbereich angesprungen,

Thomas: auch Autos haben ein bisschen positiv darauf reagiert, aber nachhaltig bin ich

Thomas: jetzt aktuell noch vorsichtig.

Jörg: USA, ich hatte es vorhin schon ein bisschen angedeutet, könnte ein bisschen

Jörg: ein anderes Bild zeichnen. Wir hatten so ein bisschen Ausreißer beim Arbeitsmarkt im August.

Jörg: Erstmal Panikmodus, wie es oft so ist. Jetzt hört man nichts mehr davon.

Jörg: Wie geht es da weiter? Und vielleicht können wir schon ankündigen,

Jörg: ich nehme mal an, nächsten Monat werden wir auch mal ein bisschen über die Wahl sprechen noch.

Thomas: Ja, nächsten Monat, glaube ich, ist es dann auch wirklich endgültig Zeit,

Thomas: im Detail über die Wahl zu sprechen.

Thomas: Für den Moment, um jetzt nochmal auf den Arbeitsmarkt zu gehen.

Thomas: Ja, wie du gesagt hast, also wir hatten im August einen hässlichen Ausreißer,

Thomas: hatten wir auch schon viel darüber gesprochen, darauf ist der Markt angesprungen.

Thomas: Seitdem waren die Zahlen aber eigentlich wieder im Großen und Ganzen gut.

Thomas: Und wenn die Zahlen gut sind, dann sucht sich der Markt ein anderes Thema.

Thomas: Dann ist es auf einmal nicht mehr relevant. Ja, zusätzlich dazu haben wir,

Thomas: aber glaube ich sprechen wir auch nachher noch drüber, letzte Woche hat auch

Thomas: die amerikanische Zentralbank tatsächlich dann auch gesehen,

Thomas: die die Zinsen gesenkt hat, deutlich stärker als der Markt es ursprünglich erwartet

Thomas: hatte, aber genau das passiert, was wir im letzten Podcast auch angesprochen hatten.

Thomas: Sprich, diese Absicherung durch die Zentralbanken ist deutlich näher an negativen

Thomas: News, als wir es gedacht haben.

Thomas: Sprich, sobald es negative Sachen gibt, kommt die amerikanische Zentralbank

Thomas: im Zweifel rein und unterstützt uns. Sprich, das kann die Wirtschaft in Amerika nicht.

Thomas: Zu dem positiven Jahr dieses Jahr stabilisieren, aber auch für nächstes Jahr

Thomas: stabilisieren. Von daher ist da der Ausblick so ein bisschen positiver als bei uns zu Hause.

Jörg: Von Trump gar nicht so gut, glaube ich, gell?

Thomas: Nee, Trump, auch gut, dass du es sagst, hatten wir ja angesprochen.

Thomas: Egal, was die Fed machen wird, er wird stänkern.

Thomas: Jetzt hat sie die Zinsen gesenkt und jetzt hat Stenkert ihr natürlich dagegen.

Jörg: Gehen wir zu den Aktien. Wir haben gesehen, in den USA ist die Euphorie um die

Jörg: Tech-Technologiewerte etwas abgeebbt.

Jörg: Wir lernen, dass selbst sehr gute Unternehmensergebnisse nicht vor deutlichen Kurs rücksetzen.

Jörg: Schützen Ausrichtung nur ein bisschen defensiver oder was macht bei Aktien-USA?

Thomas: Naja, per se ist die Stimmung an den Aktienmärkten eigentlich schon noch gut.

Thomas: Die Positionierung innerhalb der Aktienmärkte hat sich ein bisschen gedreht,

Thomas: vielleicht dazu gleich noch ein bisschen mehr.

Thomas: Aber generell haben wir diese Woche, wenn wir uns jetzt nur den S&P 500 anschauen,

Thomas: wiederum das, ich glaube, 40.

Thomas: All-Time-High in diesem Jahr gemacht. Also an 40 Tagen in diesem Jahr haben

Thomas: wir ein neues All-Time-High geprintet.

Thomas: Also der Trend nach oben ist schon noch da und dennoch ja, was die defensiven Namen angeht.

Thomas: In Europa haben wir zuletzt wirklich gesehen, dass diese defensiven Namen deutlich

Thomas: bessere Performance gezeigt haben als die zyklischen Namen. Das ist definitiv so aufgetreten, ja.

Jörg: Gibt es in Deutschland enttäuschende Wirtschaftszahlen?

Jörg: Gibt es da trotzdem irgendwie ein Potenzial für eine Aufholjagd?

Jörg: Gerade jetzt, wenn du sagst All-Time-High in den USA, gibt es da eine Aufholjagd

Jörg: dann Richtung Vergleich zu USA sozusagen?

Thomas: Ja, es gibt ein paar Punkte, die man glaube ich hier sich anschauen kann,

Thomas: die einem auch ein bisschen positiver werden lassen können.

Thomas: Also generell sind viele Investoren

Thomas: noch eher eigentlich, was den Ausblick angeht, negativ eingestellt.

Thomas: Da gibt es jetzt zuletzt auch einige Umfragen, die einfach gezeigt haben,

Thomas: dass knapp über 80 Prozent der befragten Investoren eben davon ausgehen,

Thomas: dass über die nächsten zwölf Monate die Themen Stagflation oder Stagnation relevant sind,

Thomas: also Situationen mit geringem Wachstum, gegebenenfalls noch geringes Wachstum plus Inflation,

Thomas: also eher die negativen Szenarien.

Thomas: Sprich, diese positiven Szenarien sind deutlich unterrepräsentiert in den Erwartungen.

Thomas: Das kann natürlich einen Boost für den Markt geben, das kann auch einen Boost für Europa geben.

Thomas: Und ein zweiter Punkt, den man hier noch vielleicht auch andeuten oder aufzählen

Thomas: kann, ist eben diese Positionierung von den Investoren.

Thomas: Wir haben gesehen, dass eben diese defensiven Namen jetzt sehr stark gelaufen

Thomas: sind, aber halt eben diese Wachstumstitel eher nicht nachgefragt waren.

Thomas: Das kann sich auch wieder drehen und davon kann dann natürlich auch wieder der

Thomas: Markt auch in dem Sinne wieder profitieren.

Jörg: Wenn ich nichts erwarte, kann ich eher positiv überrascht werden.

Thomas: Das Glas ist immer halb voll, das weißt du doch.

Jörg: Und halb leer gleichzeitig. Gesetze der Polarität.

Thomas: So, ähnlich wie bei Schrödingers Katze, oder?

Jörg: Gehen wir mal zu den Anleihen. Müssen wir aufgrund der eher enttäuschenden Konjunkturdaten

Jörg: jetzt eine neue Zinssenkung von der EZB höher bewerten?

Jörg: Also ist die jetzt wahrscheinlicher geworden, weil die Konjunkturdaten sich verschlechtern?

Thomas: Also generell würde ich davon ausgehen, dass die EZB dieses Jahr nochmal die Zinsen senken wird.

Thomas: Das hat jetzt allerdings nicht unbedingt was mit den letzten Konjunkturdaten

Thomas: zu tun, sondern das war mehr oder weniger allgemein Erwartung.

Thomas: Die Frage ist jetzt halt hier eher, ob wir eher zwei Zinsschritte sehen oder nur einen Zinsschritt.

Thomas: Da ist der Markt jetzt aktuell eher so auf einer 50-50-Seite,

Thomas: was die Wahrscheinlichkeiten angeht, mit der Tendenz eher zu den 50 Basispunkten.

Thomas: Das ist dann auch ungefähr in der gleichen Erwartungshaltung,

Thomas: was noch in Amerika passieren soll. In Amerika vielleicht sogar ein bisschen mehr noch.

Thomas: Von daher, da muss man aber auch fair sein, Amerika kommt von einem höheren

Thomas: Zinsniveau, spricht ja ein bisschen mehr Platz, um jetzt hier einfach die Zinsen

Thomas: nochmal zu senken, als jetzt hier in Europa.

Thomas: Aber generell, der Markt geht quasi für alle Länder davon aus,

Thomas: dass noch Zinsschritte nach unten passieren werden dieses Jahr.

Jörg: Ja, du hast schon angedeutet, es ist auch kein Geheimnis mehr.

Jörg: Zinssenkungen in den USA sind sehr, sehr, sehr wahrscheinlich.

Jörg: Frage, wie viel noch und wann?

Thomas: Also ja, ich meine, wir haben erstmal ja letzte Woche ja schon Zinsschritte

Thomas: gesehen, dass der Zinssatz um ein halbes Prozentpunkt gesenkt wurde,

Thomas: dass der Markt ein bisschen überrascht worden.

Thomas: Wir hatten es ja diskutiert gehabt, ob 25 oder 50.

Thomas: Am Ende haben sich das Camp der 50er in dem Sinne durchgesetzt und das ist erstmal

Thomas: positiv für den Markt. Es kommen auch noch weitere, das ist keine Frage, bis Jahresende.

Thomas: Von daher sind eigentlich in beiden Meetings, die jetzt anstehen,

Thomas: gehen wir davon aus, dass noch 25 Basispunkte gecuttet werden,

Thomas: also sprich die Zinsen bis Jahresende nochmal um ein halbes Prozent mindestens

Thomas: wahrscheinlich fallen werden.

Thomas: Das ist jetzt aktuell die Markterwartung, unsere Markterwartung und dann haben

Thomas: wir bis Jahresende ein Prozent.

Thomas: Zinsreduktion gesehen in den USA.

Jörg: Gab es in der Vergangenheit schon mal die Situation, die Notenbank senkt die

Jörg: Zinsen, die Wirtschaft rennt aber trotzdem weiter, Inflation geht plötzlich wieder hoch?

Thomas: Also es gab die Situation, die Wirtschaft ist stabil, die Wirtschaft ist gut

Thomas: und die amerikanische Zentralbank senkt die Zinsen.

Thomas: Das glaube ich gab es zehn bis zwölf Mal ungefähr und jeder dieser Möglichkeiten

Thomas: ist dann der S&P über die nächsten zwölf Monate deutlich nach oben gegangen.

Thomas: Von daher ist das erstmal positiv.

Thomas: Für die Inflation bin ich jetzt für den Moment eher weniger besorgt.

Thomas: Ich glaube, da bräuchten wir wirklich eher nochmal so einen externen Schock

Thomas: wie so eine Corona-Pandemie oder so einen Ukraine-Krieg.

Thomas: Solange wir das nicht sehen, dass sich auch wirklich hier diese Transportwege,

Thomas: diese Lieferketten wieder komplett zusammenbrechen, würde ich jetzt nicht von

Thomas: einem Inflationsschock ausgehen für den Moment.

Jörg: Machen wir nochmal kurz Freestyle aus aller Welt. Wir haben gesehen,

Jörg: dass die China oder China Zentralbank die umfangreichsten geldpolitischen Maßnahmen

Jörg: seit vielen Jahren angekündigt haben. Was ist das Kalkül?

Jörg: Entlastung der Bürger, Wohnungsmarkt stabilisieren, eigenen Konsum.

Jörg: Wir wollen ja schon seit Jahren so ein bisschen mehr Binnenmarkt stärken.

Thomas: Ja klar, China läuft auch oder hat viele interne Probleme ja auch irgendwie,

Thomas: die sie auch versuchen müssen zu lösen.

Thomas: Da ist zum einen einfach der weiterhin krisende Real Estate Sektor,

Thomas: also der Immobilienmarkt, der nicht wirklich vorankommt.

Thomas: Da ist weiterhin die sehr starke Jugendarbeitslosigkeit, die nicht wirklich besser wird.

Thomas: Dann haben sie natürlich auch das Problem, dass die Haushalte hoch verschuldet

Thomas: sind aufgrund der Immobiliensituation. Also da kommen viele Punkte zusammen.

Thomas: Dagegen wollen sie in dem Sinne angehen, das wollen sie halt,

Thomas: regulieren, das wollen sie lösen und darum auch dieser Stimulus-Paket.

Thomas: Auf gewisse Weise, die Punkte, die waren auch schon diskutiert worden seit längerer

Thomas: Zeit im Markt, das haben sie jetzt ein bisschen mehr gemacht.

Thomas: Die erste Reaktion war darauf sehr positiv von den Finanzmärkten.

Thomas: Wir müssen halt jetzt halt auch mal abwarten, ob sich diese,

Thomas: das jetzt nur eine Eintagsfliege war und ob sich daraus wirklich jetzt aber

Thomas: auch mal ein Trend entwickeln kann und dann auch wirklich bessere Zahlen sehen.

Thomas: Das ist jetzt aktuell die Unsicherheit noch am Markt.

Thomas: Wenn sich das durchsetzt, ist glaube ich der Schwellenländer Komplex allgemein

Thomas: schon attraktiv da jetzt aktiv zu werden.

Jörg: Ja, lass uns mal die Risiken benennen. Machen wir nicht jede Folge,

Jörg: aber ich glaube mal, die geopolitischen sind immer ein Thema.

Jörg: Nahe Osten sehen wir gerade Israel, Angriffe auf Libanon, der Konflikt,

Jörg: der Angriffstrieg Russland auf Ukraine.

Jörg: Es bleibt echt angespannt.

Jörg: Biden hat glaube ich Sudan noch erwähnt, mit der Hungerskrise, die da entsteht.

Jörg: Natürlich, wenn da weiter eskaliert, kann es den Welthandel beeinflussen.

Jörg: Dann haben wir natürlich Ja.

Thomas: Ich glaube, man muss hier ein bisschen vorsichtig sein.

Thomas: Klar, jeder politische Konflikt kann den Welthandel irgendwo beeinflussen,

Thomas: aber man, glaube ich, muss fair sein, auch um das jetzt von der ethischen Seite wegzugehen.

Thomas: Aber die Auseinandersetzung Israel-Libanon, das ist für den Welthandel im Verhältnis

Thomas: noch relativ geringfügig, weil einfach die Handelsströme durch diese Länder nicht durchgehen.

Thomas: Das ist nicht zu vergleichen, wie Russland marschiert in der Ukraine ein oder

Thomas: potenziell China marschiert in Taiwan ein.

Thomas: Da laufen nochmal ganz andere Welthandelströme durch in diesen beiden Situationen.

Thomas: Von daher, das ist auf einer humanitären Seite schlimm, was da passiert.

Thomas: Auf gewisse Weise glücklicherweise für uns, was Handelsketten angeht.

Jörg: Erstmal kein Schock.

Thomas: Könnte natürlich den Ölpreis treiben, könnte den Goldpreis natürlich auch noch oben treiben.

Thomas: Noch mehr Maß für eine Unze.

Thomas: Aber genau, von daher, das sind eher die Punkte, die uns da beschäftigen.

Jörg: Also wirtschaftliche Entwicklung Europa, wir haben es so ein bisschen angedeutet,

Jörg: klar könnte es irgendwie den Konsum ein bisschen beeinflussen,

Jörg: wenn wir jetzt eine schwache globale Nachfrage haben, wobei wir jetzt eigentlich

Jörg: von das Gegenteil besprochen haben, wenn China sich stabilisiert,

Jörg: kann es ja eher ein Stimulus sein,

Jörg: das sind aber Risiken, die quasi noch im Raum stehen könnten, sagen wir es mal so.

Thomas: Ja.

Jörg: So, ich versuche mal eine Zusammenfassung. In Summe haben wir ein differenziertes

Jörg: Bild, würde ich sagen, auf die Welt.

Jörg: In den USA eher ein gesünderes Wachstum oder überhaupt Wachstum.

Jörg: In Europa ein Wackelkandidat in Bezug auf das Wirtschaftswachstum.

Jörg: Auf der Aktienseite jedoch günstig im Vergleich zu US-Aktien.

Jörg: Ein paar Geo-Risiken, also geopolitische Risiken gibt es natürlich immer.

Jörg: Und wir haben zwar ein paar Zinssenkungen, Es gibt aber trotzdem noch ordentliche

Jörg: oder gute Rendite bei europäischen Unternehmensanleihen zum Beispiel, die interessant sind.

Jörg: Und wenn ich jetzt irgendwas formuliert habe, was nicht passt,

Jörg: widersprichst du mir jetzt bitte.

Thomas: Nein, ich finde, du hast das sehr gut und sehr treffend formuliert.

Thomas: Über die Anleihen haben wir wenig gesprochen.

Thomas: Aber ja, die Zinsen sind aktuell noch hoch im historischen Vergleich.

Thomas: Von daher sind auch da die Renditen definitiv noch hoch.

Jörg: Gut, dann Thomas, danke für den Einblick und vielen Dank fürs Zuhören.

Jörg: Wir hören uns dann auch zu den Wahlen in den USA.

Jörg: Bis zum nächsten Mal und viele Grüße aus München.

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