War was? Alle Marktsorgen wie weggeblasen
Shownotes
Hinterher ist man immer schlauer. Der Kursrücksetzer Anfang August hat sich als eine von Rezessionssorgen getriebene Fehlzündung entpuppt. Daten, Arbeitsmarkt, Konsum – warum ist alles gar nicht so schlimm wie zuerst gedacht? Mindestens genauso spannend wird es in Kürze, wenn die US-Arbeitsmarktdaten da sind – und vielleicht ja auch die langerwartete Zinssenkung. Die könnte dann nämlich maßgeblich dazu beitragen, dass neben den großen Titeln auch wieder kleine und mittelständische Unternehmen profitieren. Nicht zuletzt wirken sich fallende Zinsen auch auf Anleihen aus. Welche Berechtigung haben diese noch im Portfolio, wenn die Inflation weiter sinkt und Aktien mit starken Renditen verführen? Finden wir es heraus – viel Spaß mit der neuen Folge. Wenn euch der Podcast gefällt, empfehlt uns gerne weiter oder lasst eine Bewertung da. Feedback oder Anregungen wie immer an info@meag.com.
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Soundbites: Und jetzt zu der spannenden Frage, entscheidet die Inflation über die Wahl von
Soundbites: Kamala Harris, entscheidet die Notenbank über die Wahl, weil natürlich die Wirtschaft
Soundbites: einer der Hauptfaktoren sind, die letzten Endes eine Wahl in den USA auch entscheiden.
Soundbites: Von daher wird die Fed versuchen, sich nicht angreifbar zu machen.
Soundbites: Der Weg für mich ist aktuell mit den Informationen, die ich habe,
Soundbites: eher dafür prädestiniert, neue Höchststände zu sehen, als dass wir jetzt nochmal
Soundbites: einen wirklichen Abverkauf bekommen. kommen.
Soundbites: Aber wenn so, ich sage jetzt mal, so ein kleiner Trigger reicht,
Soundbites: zeigt ja, dass die Nervosität durchaus da ist.
Jörg: Herzlich willkommen zu Märkte und Trends im August 2024. Mein Name ist Jörg
Jörg: Graf und heute verrät uns Thomas Ott wieder einmal, wie die Kapitalmärkte so funktionieren.
Jörg: Ich glaube, du hast irgendwie einen Express zwischendurch gemacht,
Jörg: als die Märkte mal so ein bisschen korrigiert haben.
Jörg: Und jetzt machen wir mal wieder mal einen Blick auf das große Ganze.
Thomas: Genau, ich freue mich heute auch wieder dabei zu sein, auch von meiner Seite
Thomas: aus herzlich willkommen und ich freue mich auf das Gespräch mit dir das letzte
Thomas: Mal bei dieser Express-Ausgabe.
Thomas: Habe ich mich schon ein bisschen einsam gefühlt ohne dich.
Jörg: Verstehe ich.
Jörg: Bevor wir loslegen, der August war ja doch sehr voll mit Ereignissen und Sachen, die passiert sind.
Jörg: Von der guten Sommerstimmung oder Sommerruhe war da irgendwie wenig dieses Jahr.
Jörg: Also ein Sommerloch hatten wir eigentlich nicht.
Jörg: Bist du froh, wenn der Sommer jetzt vorbei ist und es vielleicht,
Jörg: in einen ruhigen Herbst geht?
Thomas: Ja, das stimmt schon. Also der ruhige Sommer hat sich jetzt wieder einmal nicht
Thomas: so sonderlich ruhig angefühlt. Aber gut, das gehört halt schlicht und ergreifend,
Thomas: glaube ich, inzwischen auch dazu zum guten Tonfall an den Kapitalmärkten.
Thomas: Generell finde ich es schade, wenn der Sommer jetzt langsam vorbei ist, die Tage kürzer werden.
Thomas: Aber ja, vielleicht kommen wir in den ruhigen Herbst und darauf freue ich mich jetzt halt auch.
Jörg: Schön philosophisch. Aber dann lass uns mal mit den Fakten starten,
Jörg: was im August so passiert ist. Schauen wir erstmal auf die Wirtschaft.
Jörg: Wir haben mit Rezessionssorgen zu tun und die sind im August dann auch nochmal deutlicher geworden.
Jörg: Das hat den Markt so ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt.
Jörg: Das war die Express-Folge, die du gemacht hast. Und was ist aber seitdem passiert?
Jörg: Also es war ja irgendwie ein Tag, da hatte ich das Gefühl, es würde jetzt die
Jörg: Welt untergehen, alles hat sich verrückt gemacht, alles ist fast durchgedreht,
Jörg: alles mal ruhig bleiben.
Jörg: Also sind die Sorgen jetzt noch da oder wie ist da die Lage?
Thomas: Ja genau, ich möchte jetzt nicht nochmal die Express-Ausgabe wiederholen,
Thomas: aber im Grunde war das wirklich, also diese Rezessionssorgen war eigentlich
Thomas: der Auslöser für diesen Abverkauf im August.
Thomas: Seitdem haben wir gesehen, was wir auch angesprochen hatten,
Thomas: die Daten sind ja dann doch gar nicht so schlecht wirklich reingekommen.
Thomas: Die Konsumenten sind doch nicht so schwach wie befürchtet. Der Arbeitsmarkt
Thomas: ist doch nicht zusammengebrochen. Darum, die Sorgen sind noch vereinzelt da.
Thomas: Und einige Investoren, einige oder mehrere Ökonomen wollen die Rezession noch
Thomas: immer stark reden, obwohl eigentlich die Daten dafür schwach sind,
Thomas: so die Evidenz schwach ist.
Thomas: Aber für den breiten Markt ist das inzwischen eigentlich eher weniger wirklich ein Thema.
Thomas: Wichtig wird da eher nächste Woche. Da bekommen wir nochmal wirklich relevante
Thomas: Arbeitsmarktdaten aus den USA.
Thomas: Das wird spannend, aber bis dahin, und sollte das keine Vollkatastrophe werden,
Thomas: es schaut soweit in Ordnung aus.
Jörg: Stichwort Jackson Hole Meeting, war jetzt auch wieder in einigen Zeitungen schon
Jörg: wieder zu sehen, das jährliche Treffen der Zentralbankchef in Jackson Hole.
Jörg: Da wurde die letzten Jahre verständlicherweise ja vor allen Dingen über die
Jörg: Inflation debattiert, die hoch war, die viel zu hoch war.
Jörg: Wie ist es jetzt? Jetzt hat die amerikanische Notenbank eher gesagt,
Jörg: wir haben eigentlich den Kampf gegen die Inflation schon gewonnen,
Jörg: obwohl wir in Deutschland, glaube ich, oder in Europa jetzt gesehen haben,
Jörg: dass die Inflation ja leicht angestiegen ist wegen den Dienstleistungspreisen.
Jörg: Aber ist das jetzt schon Game Changer? Ist jetzt der Arbeitsmarkt im Fokus oder
Jörg: entscheidet jetzt die Notenbank darüber, wenn sie die Zinsen senkt und die Wirtschaft
Jörg: antreibt, dann auch über die Wahlen in den USA?
Thomas: Also ich denke schon, dass Inflation kein Treiber mehr ist wirklich für die Märkte.
Thomas: Also außer es passiert wirklich noch was völlig Unerwartetes,
Thomas: wird einfach die Inflation jetzt hier die Märkte nicht mehr sonderlich beschäftigen.
Thomas: Das hat auch die amerikanische Zentralbank in ihren Fat Minutes,
Thomas: also im Protokoll der letzten Sitzung quasi gesagt,
Thomas: da haben sie den Inflationkampf für gewonnen erklärt und jetzt schauen wir halt
Thomas: einfach wirklich auf diesen Arbeitsmarkt, wie da die Entwicklungen sind.
Thomas: Dementsprechend gehen auch einfach immer mehr der Kommentare,
Thomas: der Gespräche mit den Zentralbankern wirklich darauf hin.
Thomas: Sie verweisen auf den Arbeitsmarkt, auf die Entspannung bei der Beschäftigung
Thomas: und deuten einfach sehr aggressiv an, dass die Zinsen in den USA gesenkt werden,
Thomas: weil sich diese Lage am Arbeitsmarkt einfach entspannt.
Thomas: Und sie wollen da halt jetzt nicht eine zu sehr Entspannung,
Thomas: dass wir dann wirklich über eine Schwäche sprechen.
Jörg: Die Frage der Wahlen, Klammern nochmal aus, machen wir am Schluss.
Thomas: Ja, danke.
Jörg: Gehen wir mal über die Höhe des Zinsschlitters. Sprechen wir über eine deutliche
Jörg: Botschaft über 50 Basispunkte oder eher 25?
Thomas: Ja, das ist tatsächlich die Hauptfrage. Also der Chef der amerikanischen Zentralbank,
Thomas: also Chairman Powell, hat das jetzt in Jackson Hole auch nicht beantwortet.
Thomas: Er hat es wirklich gut unschifft. Er hat eigentlich dazu gar nichts gesagt.
Thomas: Das heißt für mich, 50 Basispunkte sind effektiv nicht ausgeschlossen.
Thomas: Aber 25 sind aktuell eher jetzt unsere Grundannahme.
Thomas: Da werden einfach die Arbeitsmarktdaten nächste Woche wirklich das Zünglein an der Waage sein.
Jörg: Dann bin ich jetzt mal der Psychiater.
Jörg: Wird der Markt oder die Investoren nicht versuchen, die Zentralbank auf 50 Basispunkte
Jörg: zu drücken, also Druck auf die FED auszuüben?
Jörg: Wenn mir auch die Fantasie fehlt, wie wird denn Druck auf die FED ausgeübt?
Jörg: Weil die ist ja eigentlich unabhängig.
Thomas: Genau, also per se, der Markt wird es wahrscheinlich erstmal versuchen.
Thomas: Dadurch, dass es nicht ausgeschlossen wurde, wird der Markt oder kann der Markt
Thomas: natürlich sagen, okay, wenn es nicht ausgeschlossen ist, ist es eine Wahrscheinlichkeit
Thomas: und eine Wahrscheinlichkeit ist nicht null.
Thomas: Also preisen wir die amerikanische Zentralbank erstmal dahin und sagen wir jetzt
Thomas: mal, wir haben einen Arbeitsmarktbericht, der ist nicht sonderlich aussagekräftig,
Thomas: dann wird die Zentralbank so ein bisschen davor stehen.
Thomas: Enttäuschen wir den Markt, indem wir doch nur 25 machen oder hat halt der Markt,
Thomas: haben die Investoren quasi gewonnen und sie machen tatsächlich die 50 im September.
Thomas: Das ist quasi, der Markt geht dorthin, wo es am schmerzvollsten einfach irgendwo
Thomas: ist und darüber kann der Markt schon auch Druck auf die amerikanische Zentralbank ausüben.
Thomas: Von daher, wie gesagt, nächste Woche Freitag wird entspannend und danach wissen
Thomas: wir dann hoffentlich mehr.
Jörg: Und jetzt zu der spannenden Frage, weil ich lese es auch immer mehr.
Jörg: Entscheidet die Inflation über die Wahl von Kamala Harris, ja oder nein?
Jörg: Entscheidet die Notenbank über die Wahl, weil natürlich die Wirtschaft einer
Jörg: der Hauptfaktoren sind, die letzten Endes eine Wahl in den USA auch entscheiden?
Thomas: Ja, also ich glaube, die amerikanische Zentralbank wird alles versuchen,
Thomas: um unabhängig zu wirken und so wenig Einfluss wie möglich auf die Wahl am Ende des Tages zu haben.
Thomas: Wird es ihr gelingen, ist schwierig.
Jörg: Wenn es missbraucht wird, trotzdem egal,
Jörg: was sie macht, auch wenn die Arbeitsmarktdaten zu der Handlung passen.
Thomas: Genau, also so beide Kandidaten. Trump ist wahrscheinlich eher prädestiniert
Thomas: dafür, egal was die FED macht, wird er schreien und wird sagen,
Thomas: unter mir wird alles besser werden.
Thomas: Von daher wird die FED versuchen, sich nicht angreifbar zu machen,
Thomas: nennen wir es mal so, und wird einfach auf Fundamentaldaten verweisen.
Thomas: Am Ende des Tages, klar, wenn sie jetzt 50 Basispunkte machen und die Wirtschaft
Thomas: sich dann wirklich erholt und
Thomas: stabilisiert, dann kann das theoretisch die Chancen von Harris erhöhen.
Thomas: Würde ich darauf jetzt wetten oder darauf eine Position nehmen? Nein.
Jörg: Okay.
Jörg: Dann gehen wir mal zu den Aktien. Was ist da passiert nach dem Rücksetzer?
Jörg: Wie ist es da weitergegangen? Wir haben es vorhin schon so ein bisschen angedeutet.
Jörg: Fundamentaldaten, also die Wirtschaft sieht eigentlich gar nicht so schlecht
Jörg: trotzdem weiterhin aus. Märkte haben sich ein bisschen erholt.
Jörg: Wie ist die Stimmung bei Investoren?
Thomas: Ja, ich hatte es in der Express-Folge angesprochen. Wir haben einfach diesen
Thomas: Rücksetzer schon als Übertreibung, als Fehler des Marktes betrachtet,
Thomas: eigentlich auf gewisse Weise als Marktversagen hier gesagt, dass das stimmt
Thomas: nicht, was da passiert ist.
Thomas: Die Zahlen waren ja per se eigentlich in Ordnung.
Thomas: Ja, die Arbeitslosigkeit ist zwar gestiegen, aber nur leicht über die Vollbeschäftigung.
Thomas: Also für mich, für uns auch weiterhin hier absolut kein Alarmsignal.
Thomas: Seitdem haben sich die Märkte deswegen auch wirklich gut erholt.
Thomas: Teilweise sogar eben auf neue Höchststände gegangen in den Indizes.
Jörg: Und geht es so weiter?
Thomas: Wieso nicht? Wir brauchen ja auch immer Gründe, warum der Markt abverkauft hat.
Thomas: Jetzt hatten wir im August was bekommen, das hat sich dann als Fehlsignal herausgestellt.
Thomas: Natürlich kann eine Rezession passieren, keine Frage,
Thomas: aber mit einer eher sinkenden Inflation, mit eher sinkenden Zinsen,
Thomas: mit einer sich stabilisierenden Weltwirtschaft, mit einer sich stabilisierenden
Thomas: Wirtschaft auch in den USA,
Thomas: die sich einfach bei plus minus zwei Prozent eintendiert, können wir natürlich
Thomas: auch neue Höchststände erreichen. reichen.
Thomas: Das heißt jetzt halt nicht, dass wir das direkt noch bis Ende des Monats haben
Thomas: werden, aber der Weg für mich ist aktuell mit den Informationen,
Thomas: die ich habe, eher dafür prädestiniert, neue Höchststände zu sehen,
Thomas: als dass wir jetzt halt nochmal einen,
Thomas: wirklichen Abverkauf bekommen.
Thomas: Natürlich, alles kann passieren, wir können schlechte Zahlen bekommen,
Thomas: aber aktuell eher für mich Du bist optimistischer.
Jörg: Ich weiß.
Thomas: Ja, ich mag meine Welt jetzt aktuell im Sommer eher 30 Grad warm an als minus 30 Grad.
Jörg: Du weißt schon, dass wir jetzt in den Herbst gehen. Also die Notenbank bei dem
Jörg: Zinsniveau jetzt USA, Europa, die haben ja durchaus Kraft zu reagieren.
Thomas: Genau.
Jörg: Ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn wir jetzt bei einem Nullzins wären und
Jörg: die Wirtschaft würde mir mehr Sorgen machen. Ich glaube, jetzt ist durchaus
Jörg: Kraft von den Notenbanken da zu unterstützen.
Jörg: Aber wenn so, ich sage jetzt mal, so ein kleiner Trigger reicht,
Jörg: zeigt ja, dass die Nervosität durchaus da ist.
Jörg: Also ich würde jetzt schon sagen, dass trotzdem Volatilität trotzdem weiterhin
Jörg: zu erwarten ist, weil wenn, ich sage mal, einmal Arbeitsmarkte hatten,
Jörg: Rezessionsängste auslösen, also Nervosität ist da,
Jörg: dann wird ja schon auch ein Trigger reichen, wenn ein Chip-Hersteller sagt,
Jörg: boah, Geschäfte waren jetzt irgendwie nicht ganz so gut, wie wir dachten.
Thomas: Ja, Nervosität ist wahrscheinlich der beste Begriff dafür. Die Nervosität wird bleiben.
Thomas: Bin ich jetzt nervös vor diesem Chip-Hersteller, der heute Abend seine Zahlen berichtet? Nein.
Jörg: Okay, das wissen wir dann auch schon, wenn der Podcast veröffentlicht ist.
Jörg: Ob ich damit recht hatte oder nicht.
Thomas: Ja.
Jörg: Okay. Ein anderer Punkt ist die immer wieder angesprochene negative Saisonalität für den September.
Jörg: Also im Sinne von, geh eigentlich mal vom Markt und gerade im September,
Jörg: weil der übermäßig negativ ist. Macht das dir Angst?
Thomas: Nö, auch nicht. Also auch deswegen verfalle ich jetzt nicht in Panik.
Thomas: Ich kenne diese ganzen Analysen zur Saisonalität, aber man muss ja auch immer
Thomas: so ein bisschen in die Details reinschauen.
Thomas: Die schauen natürlich super aus, wenn man die veröffentlicht.
Thomas: September negativ, da musst du auf jeden Fall verkaufen. Aber der September
Thomas: ist natürlich schon irgendwo getrieben von extremen Ausreißern.
Thomas: Die kommen auch nicht jedes Jahr vor, sondern die kommen genau in den Jahren
Thomas: vor, wenn wir tatsächlich in einer Rezession sind oder wenn wir solche Jahre
Thomas: hatten wie Covid und dann im Jahr drauf hatten wir 10 Prozent Inflation.
Thomas: Dass dann jeder Monat in diesen Jahren oder tendenziell besonders der September
Thomas: dann negativ ist, okay fair.
Thomas: Aber wenn wir das rausrechnen, dann schaut der September ganz normal aus.
Jörg: Deruic, du bist ja gar nicht mehr im Markt, weil Salim May, du bist ja eigentlich
Jörg: gar nicht mehr investiert, deruic.
Thomas: Ja, but don't forget to come back. Der Spruch geht weiter.
Jörg: Machen wir mal einen Punkt bei den Aktien, gehen wir mal zu den Anleihen.
Jörg: Wie ist hier der Ausblick? Klar, die Zinsen oder Zinssenkungen stehen jetzt
Jörg: eher an oder sollen gesenkt werden.
Jörg: Was heißt das für den Markt? Fallen da jetzt kurzlaufende Anleihen nach unten?
Jörg: Wie ist die Kursentwicklung?
Jörg: Was macht das mit den langlaufenden Anleihen?
Jörg: Bleiben wir bei Unternehmensanleihen? Also was ist attraktiv?
Thomas: Ja, wir dürfen auch das Sparbuch in dem Zusammenhang dann auch nicht vergessen.
Thomas: Ich hatte es ja gesagt, die Höchststände bei den Zinsen sollten eigentlich drinnen sein.
Thomas: Und wir haben ja auch schon wirklich über das letzte Jahr einen starken Verfall
Thomas: bei den Zinsen gesehen, wo wir bei knapp 5 Prozent in Amerika,
Thomas: bei knapp 3 Prozent in Deutschland waren.
Thomas: Da sind wir jetzt bei beiden Ländern deutlich über einen Prozentpunkt gefallen.
Thomas: Also in dem Zusammenhang eigentlich wirklich eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Thomas: Das wird aller Voraussicht nach vermutlich auch eher weiter gehen, glaube ich.
Thomas: Es ist natürlich schon viel erwartet jetzt für die Zentralbanken,
Thomas: aber meistens unterschätzen wir am Ende dann doch sowohl einen Zinserhöhungszyklus
Thomas: wie auch einen Zinssenkungszyklus.
Thomas: Das soll jetzt nicht heißen, dass wir auf 0% fallen, bitte das nicht falsch
Thomas: verstehen, aber ich tendiere schon eigentlich hier eher zu längeren Laufzeiten,
Thomas: weil ich hier auch einfach mehr
Thomas: Kurspotenzial sehe und mehr Absicherungspotenzial auch für das Portfolio.
Jörg: Aktien gut gelaufen, Anleihen gut gelaufen. Das ist ja eigentlich super,
Jörg: würde ich sagen. Da wäre ich gerne in beiden investiert.
Jörg: Die andere Frage ist natürlich, wenn das so gleich läuft, also die Korrelation,
Jörg: wenn die so gleich ist, war das jetzt zwar ganz schön, wenn man aber in die
Jörg: Portfoliotheorie schaut, spricht man immer von Diversifikation.
Jörg: Also verteile lieber. Ist das dann auch noch gut?
Thomas: Ausnahmsweise jetzt halt für dieses Jahr war quasi wirklich dieser Gleichlauf für uns sehr gut.
Thomas: Den negativen Effekt vom Gleichlauf hatten wir die Jahre zuvor.
Thomas: Da sind auch Aktien und Bonds sind beide schlecht gelaufen. Dieses Mal war es
Thomas: halt einfach positiv. Positiv.
Thomas: Längerfristig wäre es mir aber schon wirklich lieber, was du angesprochen hattest,
Thomas: wenn wir eben wieder diese negative Korrelation sehen, weil dann haben wir wirklich
Thomas: auch einen Diversifikationseffekt.
Thomas: Ich denke auch, dass wir uns dorthin wieder entwickeln werden,
Thomas: also in die Situation quasi, die wir vor Covid gesehen haben.
Thomas: Das ist dadurch unterstützt, dass wir jetzt eine rückläufige Inflation haben
Thomas: und sich auch wirklich einen normalisierenden Wirtschaftszyklus.
Thomas: Dann sichern die Bonds die Aktien ab und das wäre super,
Thomas: weil gleichzeitig verdiene ich bei den etwas höheren Zinsen noch Geld auf meine
Thomas: Anleihen, die sind nicht negativ verzinst und ich bekomme halt auch einfach
Thomas: noch einen positiven Wertertrag durch meine Aktien. Damit bin ich super happy.
Jörg: Also, wenn ich jetzt Staatsanleihen und Aktien in mein Portfolio kaufe,
Jörg: bin ich ja eigentlich schon mal ganz happy.
Jörg: Wozu ist die Unternehmensanleihe oder wo ist sie zu positionieren?
Jörg: Wir haben die Staatsanleihen auf der linken Risikoseite eher weniger,
Jörg: wir haben die Aktien auf der höheren Risikoseite.
Jörg: Die Unternehmensanleihe ist ja auch einfach eine Form der Finanzierung vom Unternehmen.
Jörg: Ist das dann nochmal ein zusätzlicher Diversifikationsfaktor?
Jörg: Also im Sinne von, ich kaufe mir nochmal ein paar andere Risiken rein,
Jörg: weil ich natürlich nicht so viel Ertrag habe wie von einer Aktie.
Thomas: Ja, die Frage ist tatsächlich, ob ich dann die Unternehmensanleihen per se noch im Portfolio brauche.
Thomas: Generell haben wir aktuell schon eine Präferenz für Aktien über Unternehmensanleihen
Thomas: im Portfolio. Das ist definitiv so.
Thomas: Gänzlich aus dem Portfolio verbannen würde ich sie jetzt aber auch auf keinen Fall.
Thomas: Unternehmensanleihen liefern in dem Sinne eigentlich eine sehr konsequente Rendite
Thomas: ab, eine sehr stabile Rendite ab über einfach diese auflaufenden Risikoprämie
Thomas: durch diese Spreads einfach,
Thomas: die ich verdiene, indem ich in Unternehmensanleihen anstatt von Staatsanleihen investiere.
Thomas: Diese Risikoprämie, die möchte ich auch einfach vereinnahmen,
Thomas: das mögen wir, weil das im Verhältnis ein sehr stabiler Ertragstreiber einfach ist.
Thomas: Aktuell mögen wir weiterhin einfach das Kurze Ende, weil da die Verzinsung am
Thomas: höchsten ist und dementsprechend auch einfach noch sehr attraktiv für die Portfolien.
Thomas: Aber generell, ja, wir präferieren aktuell Aktien über die Unternehmensanleihen,
Thomas: weil wir hier höhere Renditechancen sehen.
Jörg: – Vor allem die zinsenstabile Wirtschaft, ist das ein Umfeld für kleine und
Jörg: mittelständische Unternehmen?
Jörg: Die haben ja eher gelitten in den letzten Jahren und wenn man mal so zuhört
Jörg: in der Presse in Deutschland, leiden die immer noch.
Jörg: Also gilt das auch dafür?
Thomas: Ja, ich verstehe die Frage. Macht Sinn, die wird auch überall gestellt.
Thomas: Jeder möchte irgendwo sagen, jetzt ist der Zeit für kleine und mittelständliche
Thomas: und der war vor sechs Monaten und nochmal vor sechs Monaten davor.
Thomas: Jeder sagt, jetzt ist die Zeit, wir schauen es uns tatsächlich jetzt aktuell
Thomas: das erste Mal, würde ich sagen, seit drei Jahren wirklich an,
Thomas: dass wir da was machen können.
Thomas: Die Zeit wird eben langsam besser dafür, wie du sagst, wir haben fallende Zinsen,
Thomas: wir haben eine stabile Wirtschaft, das ist eigentlich ein Umfeld, wo ich sage,
Thomas: kleine und mittelständische Unternehmen können da schon laufen,
Thomas: wir hätten ganz gerne noch ein bisschen mehr Momentum in diesem Trade,
Thomas: also mehr positives Momentum in dem Trade, dass wir damit ein bisschen mehr
Thomas: Überzeugung einfach was machen.
Jörg: Kann man das mal in die Merkliste aufnehmen? Das fände ich nämlich echt mal
Jörg: spannend, mal über kleine, mittelständische Unternehmen auch in Deutschland zu sprechen.
Jörg: Also muss jetzt kein ganzer Podcast sein, aber vielleicht machen wir mal so
Jörg: ein bisschen Thema draus, weil das doch immer so viel diskutiert wird da draußen.
Thomas: Ja, machen wir.
Jörg: Sprechen wir noch mal ein bisschen über Wahlkampf. Ich glaube in den USA…,
Jörg: Passiert viel. Kamala hat letzten Endes wieder Hoffnung gebracht,
Jörg: sagt man ja gegenüber Donald Trump.
Jörg: Jetzt haben wir hier in Deutschland ein paar Wahlen, die, ich sag mal,
Jörg: mit ein paar extremen Positionen aufwarten, wird ja auch hoch und runter analysiert.
Jörg: Aber interessiert es den Kapitalmarkt im Moment, wenn in Ostdeutschland eine starke AfD ist?
Jörg: Ich höre natürlich, dass Unternehmen sich ja schon entgegenstellen,
Jörg: dass sie sagen, das ist für unser Unternehmen Gift, für die Wirtschaft Gift.
Jörg: Aber interessiert es den Kapitalmarkt oder interessiert es eher die kleinen
Jörg: mittleren Unternehmen?
Thomas: Das interessiert den Kapitalmarkt weniger tatsächlich.
Thomas: Das sind innenpolitische Themen. Ich glaube, es wäre eher was,
Thomas: was uns innenpolitisch beschäftigen sollte.
Thomas: Aber den Kapitalmarkt sind die Wahlen jetzt eher irrelevant tatsächlich. Tatsächlich.
Thomas: Da sind einfach die Wahlen in Amerika das deutlich wichtigere Thema.
Thomas: Die nehmen jetzt langsam Fahrt auf. Das werden wir wahrscheinlich auch zu einer
Thomas: gegebenen Zeit auch nochmal vielleicht in einer Sonderfolge im Podcast beleuchten.
Thomas: Aber die Wahlen werden, glaube ich, schon für Deutschland wegweisend sein, die Ergebnisse.
Thomas: Aber für den Kapitalmarkt jetzt eher weniger relevant und davon würde ich mich
Thomas: jetzt in einer Investition nicht beeinflussen lassen.
Jörg: Gut. Ich denke, vorsichtig optimistisch drückt es wieder mal richtig aus.
Jörg: Thomas, lieben Dank für den Einblick wieder mal in die verschiedenen Themen.
Thomas: Vielen Dank für das Gespräch mal wieder.
Jörg: Ja, Ihnen vielen Dank fürs Zuhören. Wenn Sie möchten, abonnieren Sie uns,
Jörg: empfehlen Sie uns weiter, schicken Sie uns gerne Fragen oder Anregungen, die Sie hören möchten.
Jörg: Wie gesagt, vielen Dank fürs Zuhören und viele Grüße aus München.
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