Von wegen Sommerloch – es geht heiß her

Shownotes

Spannend, was der Juli so zu bieten hatte. In den USA nimmt der Wahlkampf eine überraschende Wendung, auf den Märkten gibt man sich davon aber wenig beeindruckt. Und auch der KI-Hype hat, mal von den Large Caps abgesehen, die Arbeitswelt noch nicht voll in seinen Bann gezogen. Wann kommt der große Transformationssprung? Kein Sprung, aber ein immerhin in kleinen Schritten bewegt sich die deutsche Wirtschaft. Vor allem der private Konsum wirkt stabilisierend. Nachhaltig kommen auch die Greenbonds daher. Ob die Unternehmensanleihen interessanter sind als klassische Anleihen und hier wirklich etwas Grünes finanziert wird – Thomas und Jörg schauen mal genauer hin. Wenn euch der Podcast gefällt, empfehlt uns gerne weiter oder lasst eine Bewertung da. Feedback oder Anregungen wie immer an info@meag.com.


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Soundbites: Wir erwarten einen hässlichen Wahlkampf, wenig thematisch, eher polemisch.

Soundbites: Durch den Inflation Reduction Act von Biden ist ja relativ viel passiert Richtung grüne Energie.

Soundbites: Was wirklich hier die USA einfach stark unterstützt, ist wirklich der Arbeitsmarkt,

Soundbites: der bombenstark weiterhin ist.

Soundbites: Ich habe gelesen, die sogenannten Green Bonds, also die nachhaltigen Unternehmensanleihen,

Soundbites: nehmen mehr Marktanteil ein.

Soundbites: Nur weil ein Green Bond begeben wird, heißt nicht unbedingt,

Soundbites: dass damit grüne oder nachhaltige Projekte finanziert werden.

Jörg: Herzlich willkommen zu Märkte und Trends im Juli 2024. Mein Name ist Jörg Graf

Jörg: und heute verrät uns wieder mal Thomas Ott, wie die Welt der Kapitalmärkte funktioniert

Jörg: oder er versucht es zumindest. Thomas, herzlich willkommen.

Thomas: Ja, vielen Dank für die Einleitung, Jörg. Das letzte Mal, also im letzten Monat,

Thomas: klang das irgendwie ein bisschen euphorischer und vertrauensvoller in meine Richtung.

Thomas: Aber dennoch freue ich mich wieder mal dabei zu sein und ich gebe mein Bestes, wie immer.

Jörg: Vertrauen muss man sich immer wieder neu erarbeiten.

Jörg: Starten wir doch direkt mit dem Thema, was vermutlich im Moment die meisten

Jörg: Zuhörer interessiert, den US-Wahlkampf. Den sehen wir natürlich auch jetzt täglich

Jörg: und mit ganz vielen Inhalten.

Jörg: Wir haben lange gesehen, dass Präsident Biden erst entschlossen war,

Jörg: gegen Trump anzutreten.

Jörg: Und lange Zeit, oder erst als der Gegenwind zu groß wurde, hat er jetzt entschlossen,

Jörg: nicht wieder anzutreten. und direkt Kamala Harris vorgeschlagen.

Jörg: Was passiert da an der Börse wegen dem Harris-Trade, glaube ich, habe ich schon gelesen.

Thomas: Ja, bisher ist der Markt tatsächlich noch ein bisschen verhalten darauf und

Thomas: die höhere Wahrscheinlichkeit für die Präsidentschaft liegt tatsächlich weiterhin noch bei Trump.

Thomas: Jedoch ganz aktuell, klar, am aktuellen Rand hat Trump jetzt ein bisschen von

Thomas: seinem Vorsprung eingebüßt, weil er sich jetzt seitdem erst TV-Duell erarbeitet

Thomas: hat Und dann natürlich auch nach dem Attentat versucht.

Thomas: Die nächsten Wochen werden von daher hier wirklich interessant,

Thomas: wie sich dann auch Kamala Harris hier positionieren wird und wie sie auch auf

Thomas: die Provokationen vom Trump-Lager eingehen wird, wie sie darauf reagiert,

Thomas: um dann auch zu sehen, wie sich hier auch wirklich die Wahrscheinlichkeiten verschieben.

Thomas: Denn dann kann es durchaus schon einen anderen Trade geben, nicht unbedingt

Thomas: den Trump-Trade, sondern den Kamala-Trade.

Thomas: Von daher, ja, wird es definitiv spannend zu sehen, wie sich die nächsten Wochen

Thomas: hier entwickeln können.

Jörg: Was ist der Unterschied zwischen Harris und Trump, also von der, ich sag mal jetzt …,

Jörg: Auf der wirtschaftspolitischen Seite, mehr Staatsausgaben, Wachstum,

Jörg: unter beiden haben wir das ja schon ganz gesund gesehen. Was ist der Unterschied?

Thomas: Ja, per se beide wollen eigentlich die Staatsausgaben erhöhen,

Thomas: beide versprechen mehr Wachstum.

Thomas: Jedoch gibt es schon starke Unterschiede, wofür sie das Geld ausgeben wollen.

Thomas: Trump möchte die Steuern senken, eigentlich die grüne Politik abschaffen, diesen Vogue-Trend,

Thomas: der aus Kalifornien, wie er ja dann sagte, hervorkommt Und stattdessen lieber

Thomas: die alte Industrie fördern, also wirklich hier zurück in das alte,

Thomas: glorreiche Amerika quasi.

Thomas: Harris ist da dann tatsächlich dieser Anti-Trump-Trade. Sie hat ja schon vor

Thomas: vier Jahren stark für die Umweltpolitik gepusht und möchte diese auch weiter fördern zum Beispiel.

Thomas: Also eigentlich wirklich hier die Bereiche fördern, die Trump eigentlich eher beschneiden möchte.

Thomas: Von daher gibt es schon in den Feinheiten dann auch große Unterschiede.

Thomas: Wichtig wird einfach dann sein, wer auch am Ende des Tages wirklich den Wähler überzeugen kann.

Thomas: Da bringt Harris auf gewisse Weise ein kleines Laster mit, weil sie natürlich

Thomas: jetzt in dieser Biden-Administration war und sich darauf wahrscheinlich dann

Thomas: auch die Republikaner drauf einschießen werden und ihr viele Fehler,

Thomas: die potenziell sie beiden angehängt hätten,

Thomas: jetzt halt einfach Kamala Harris ankreiden werden.

Jörg: Okay, also wir erwarten einen hässlichen Wahlkampf, wenig thematisch, eher polemisch.

Thomas: Ja, ich würde das schon so sagen. Also das Risiko ist auf jeden Fall da.

Thomas: Die nächsten TV-Debatten werden interessant.

Thomas: Die letzten waren jetzt rhetorisch, würde ich sagen, nicht unbedingt interessant,

Thomas: was Biden da gesagt hat. Da wird es auf jeden Fall ein bisschen anders hergehen,

Thomas: aber klar, das Polemische kann sehr, sehr groß werden.

Thomas: Wenn Trump versucht, Harris die Außengrenzen vorzuwerfen und Harris im Gegenzug

Thomas: Trump als Kriminellen darstellen wird, dann ist die Polemik einfach größer als tatsächlich das Thema.

Thomas: Generell aber wird es wahrscheinlich interessant, wie die nächsten Monate sich entwickeln hier.

Jörg: Sommerloch-Fehleinzeige, das wird durchaus ein bisschen spannender.

Thomas: Ja, vermutlich, ja.

Jörg: Aber gehen wir mal vom Wahlkampf weg. Werden wir die nächsten Monate wahrscheinlich viel drüber sprechen.

Jörg: Sprechen wir über Aktien. Du hast vorhin angesprochen, durch den Inflation Reduction

Jörg: Act von Biden ist ja relativ viel passiert Richtung grüne Energie,

Jörg: auch in den USA. Da hatten wir vor vier Jahren einen Hoch.

Jörg: Seitdem geht es aber jetzt wieder bergab.

Jörg: Und das hat nicht so ganz funktioniert, weil es halt letzten Endes halt wieder

Jörg: das Kartenhäuschen, könnte man fast sagen, ist so ein bisschen erstmal in sich

Jörg: zusammengefallen, zumindest von den Kursen her.

Jörg: Sehen wir da jetzt eine Rotation von großen Titeln in kleinere oder Mittelständler

Jörg: oder was passiert da am Markt?

Thomas: Ja, also per se sind die großen Large Caps,

Thomas: also ich nenne es jetzt bewusst mal diese Magnificent Seven,

Thomas: sind natürlich bisher schon super gelaufen, getrieben eben teilweise auch von

Thomas: so einem Momentum Faktor, also sprich Momentum Faktor, alles was bisher gut

Thomas: war, soll auch in der Zukunft gut laufen.

Thomas: Ob das jetzt nicht so weiter fortsetzen kann, wird sich zeigen.

Thomas: Die letzten Tage gab es hier einfach schon einen ziemlich heftigen Dämpfer dann auch tatsächlich.

Thomas: Und wir haben halt dann auch gesehen, dass kleine Unternehmen jetzt zuletzt

Thomas: stark nachgefragt wurden, weil auch einfach hier die Positionierung extrem gering

Thomas: oder extrem untergewichtet war gegenüber diesem Large Cap.

Thomas: Und das ist eigentlich auch so ein bisschen dieser Kamala Harris Trade vielleicht

Thomas: auch schon, du hast es ja auch angesprochen.

Thomas: Klar gab es jetzt zuletzt den

Thomas: Inflation Reduction Act, wovon vor allem die Large Caps profitiert haben.

Thomas: Camilla Harris damals vor vier Jahren wirklich diese Green Energy,

Thomas: diese ganzen Kleinstunternehmen auf einem wirklichen Hoch, die haben jetzt seitdem dann gelitten.

Thomas: Jetzt zuletzt haben wir wieder gesehen, dass eben diese kleinen Namen durchaus

Thomas: auch wieder an Fahrt gewonnen haben. Das kann schon durchaus passieren,

Thomas: dass es jetzt zu so einer kleinen Sektor-Rotation kommt über die nächsten Wochen und Monate.

Thomas: Davon sollten dann die großen Titel vielleicht weniger stark profitieren,

Thomas: aber ja, so bleibt halt der Markt dann auch über den Sommer auch einfach wieder interessant.

Jörg: Die große Frage ist ja, was ist denn mit der Fantasie bei AI, KI?

Jörg: Geht es weiter? Ich habe glaube ich schon mal Vergleiche gesehen mit 2000,

Jörg: jetzt mit einem der großen Titel, über den alle sprechen, den einen großen.

Jörg: Wie gesagt, schon Vergleiche gesehen mit 2000. Ist das eine Blase, platt die?

Jörg: Ich glaube, das wird ja auch relativ tief viel diskutiert im Moment am Markt.

Thomas: Ja, natürlich ist schon sehr viel eingepreist und natürlich sind die Erwartungen schon auch sehr hoch.

Thomas: Aktuell gewinnen vor allem eben diese großen Large Caps davon,

Thomas: diese ganz großen Chip-Manufakturen möchte ich jetzt halt mal sagen,

Thomas: aber dieser breite Gewinn von jetzt

Thomas: künstlicher Intelligenz ist jetzt halt einfach noch nicht so stark da.

Thomas: Es dauert einfach dann auch wirklich, bis sich das in harten Zahlen dann auch tatsächlich zeigt.

Thomas: Aber generell werden wahrscheinlich alle Unternehmen davon profitieren und von

Thomas: daher eine Blase würde ich jetzt definitiv nicht nennen.

Thomas: Ich würde eher sagen, es ist halt extrem stark gelaufen.

Thomas: Jetzt ergibt es mal wieder einen kurzfristigen Rücksetzer, aber von der Blasenbildung

Thomas: würde ich jetzt aktuell hier in der Einschätzung Abstand halten.

Jörg: Und haben wir jetzt einen Grund eher für Pessimismus oder muss ich nur die richtigen

Jörg: Aktien generell jetzt am Aktienmarkt auswählen?

Jörg: Weil natürlich in den USA Bewertungen hoch, kennen wir alles.

Thomas: Ja, also gute Stocks im Portfolio zu haben ist immer schön.

Thomas: Also vor allem die hat dann auch wirklich einfach über mehrere Jahre und über

Thomas: alle Zyklen hinweg auch profitieren können.

Thomas: Da ist nie was dagegen einzuwenden, hier eine gute Stockpicking-Strategie zu

Thomas: haben. Aber per se wäre ich jetzt auch nicht wirklich pessimistisch.

Thomas: Wir sind weiterhin eigentlich in einem guten Marktumfeld, was die Ökonomie angeht.

Thomas: Die Ökonomie gibt uns die richtigen Zeichen eigentlich auch für eine weitere

Thomas: positive Performance und von daher nein, also Pessimismus möchte ich jetzt hier nicht verbreiten.

Jörg: Okay, das war vor ein paar Monaten schon mal anders, da haben wir über Wirtschaft

Jörg: gesprochen, haben wir über Rezession gesprochen, also von da her Vorzeichen

Jörg: eigentlich ganz in Ordnung jetzt. Da würde ich auch sagen, wechseln wir auch gleich zu Wirtschaft.

Thomas: Oder? Ja, wechseln wir doch auf die Wirtschaft, genau, bietet sich doch jetzt an.

Jörg: Okay, in Deutschland sehen wir so ein bisschen, dass sich die Industrie eher

Jörg: nur schleppend erholen dürfte,

Jörg: es gibt aber Lichtblicke, das haben wir kürzlich gesehen, dass Bosch die größte

Jörg: Filmübernahme von Johnson Control Klimasparte bekannt gegeben hat,

Jörg: durchaus ein positives Zeichen, ich würde es zumindest so werten.

Jörg: Die Stimmungsindikatoren sprechen eher für eine Belebung von den Dienstleistungen,

Jörg: was natürlich eher aus dem privaten Konsum kommt, weil wir die etwas höheren

Jörg: Lohnerhöhungen hatten wegen der Inflation.

Jörg: Aber haben wir da eine gute Erholung in Deutschland? Sehen wir die jetzt?

Thomas: Ja, also generell, wenn so eine, wie nennst du jetzt den Fachschock,

Thomas: so eine M&A-Activity, also wenn so wirklich Firmenübernahmen wieder anspringen,

Thomas: dann ist es eigentlich per se schon ein eher gutes Zeichen, würde ich mal sagen,

Thomas: weil dann auch wirklich die Unternehmen investieren wollen und dann auch wirklich Potenzial sehen,

Thomas: um auch einfach hier weiter zu wachsen.

Thomas: Und auch generell sehen wir schon auch einfach eine Stabilisierung der Wirtschaft

Thomas: in Deutschland, worüber wir uns auch wirklich freuen können.

Thomas: Wir hatten es ja vor ein paar Monaten, also da waren wir ja wirklich am Boden,

Thomas: da waren wir völlig in der Depression drinnen, da kämpfen wir uns wirklich raus,

Thomas: also die Stimmung wird besser.

Thomas: Das ist tatsächlich auch auf ein paar Faktoren zurückzuführen,

Thomas: darunter auch das Konsumentenvertrauen, die Konsumentenstimmung,

Thomas: das Verhalten auch für den eigenen Haushalt ist hier wirklich hervorzuheben

Thomas: und das sollte sich dann auch langsam allgemein eigentlich auch in den Verkaufszahlen

Thomas: vom Einzelhandel eigentlich auch durchschlagen.

Thomas: Da sind wir eher noch schwach, aber sollte durchaus auch Potenzial haben,

Thomas: hier nach oben zu überraschen.

Jörg: Es ist wirklich erstaunlich, wie die Medienlandschaft da agiert.

Jörg: Wir haben so gesehen, vor ein paar Monaten noch Deutschland,

Jörg: der neue kranke Mann Europas, Firmen gehen aus Deutschland raus und jetzt dreht

Jörg: sich der Wind schon wieder so ein bisschen. Das ist wirklich interessant.

Thomas: Ja, das ist quasi so dieses Momentum. Jetzt haben wir wieder diesen Momentum-Swing

Thomas: quasi, wo man einfach negativ war und jetzt hat sich der Wind gedreht und jetzt

Thomas: geht es wieder in die andere Richtung.

Jörg: Das ist doch wirklich spannend. Ja, gehen wir mal direkt zu USA rüber.

Jörg: Da habe ich zwei Faktoren gesehen. Wir haben einmal das migrationsbedingte Bevölkerungswachstum

Jörg: dürfte die Entwicklung vom Bruttoinlandsprodukt stützen und auch antreiben.

Jörg: Ist doch mal interessant. Trump-Harris-Wahl wieder.

Jörg: Und natürlich der niedrige Zins, der da auch noch unterstützt.

Jörg: Also gutes Wachstum in den USA?

Thomas: Ja, jetzt nehmen wir den Wind von Europa und gehen mal über den großen Teich rüber in die USA.

Thomas: Also klar, die Konsumenten in den USA sind weiterhin stark.

Thomas: Ich würde das allgemein nicht unbedingt auf die migrationsbedingte Bevölkerungswachstum

Thomas: zurückführen, sondern eher hin weiter noch eigentlich auf den wirklich guten Arbeitsmarkt.

Thomas: Natürlich hängt da Migration auch oder ist ein starker Teil davon,

Thomas: aber per se, was wirklich hier die USA einfach stark unterstützt,

Thomas: ist wirklich der Arbeitsmarkt, der bombenstark weiterhin ist.

Thomas: Und das Zusammenspiel ist hier einfach wichtig.

Thomas: Solange wirklich der Arbeitsmarkt nicht wegbricht, solange der Konsument einen

Thomas: Job hat, wird auch das Konsumentenverhalten stabil bleiben.

Thomas: Darum achten wir hier einfach sehr genau drauf, wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt

Thomas: und wenn da was wirklich wegbricht, dann wäre es eher was, wo ich ein bisschen mehr Sorgen hätte.

Thomas: Ganz kurz noch der zweite Punkt mit den Zinsen. Klar, fallende Zinsen können

Thomas: auch nochmal unter Umständen wirklich nochmal hier helfen, nochmal der Wirtschaft einen Schub geben.

Thomas: Wir dürfen nur nicht sehen, dass es eine Überhitzung der Wirtschaft gibt.

Thomas: Das wäre dann tatsächlich einfach auf der schlechten Seite.

Jörg: Jetzt wäre ich ja fast schon euphorisch. Deutschland, gut, erholt sich.

Jörg: USA eh auf einem guten Wachstumskurs.

Jörg: Europas Wachstum hat im ersten Quartal oder war überraschend gut.

Jörg: Geht es jetzt ein bisschen langsamer weiter oder was passiert in Europa? Europa.

Thomas: Ja, müssen wir auch einfach jetzt hier wirklich ein bisschen dranbleiben am Ball.

Thomas: Generell waren jetzt fürs globale Wachstum eigentlich gesehen die Analystenschätzungen

Thomas: die letzten Quartale immer eher auf der pessimistischen Seite und wir haben

Thomas: dann ins Quartal wirklich positive Überraschungen gesehen und jetzt sagen wir okay,

Thomas: dieses Potenzial ist jetzt natürlich ein bisschen geringer geworden,

Thomas: dass wir nochmal positiv überraschen, aber per se sollte sich das Wachstum eigentlich

Thomas: auf Trend stabilisieren, also um die 2 Prozent,

Thomas: auch für Deutschland dann langfristig und das wäre ja eine super Ausgangssituation,

Thomas: für die nächsten Quartale.

Jörg: Was aber auch wichtig sein wird, ist wahrscheinlich wie die Inflation dann in

Jörg: diesem Zuge entwickeln wird und was wir da dann auch an Zinssenkungen von der

Jörg: amerikanischen Zentralbank, von der FED sehen oder von der EZB und dann gehen

Jörg: wir doch gleich zu den Renten.

Jörg: Ja, europäische Unternehmensanleihen mit guter Qualität, mit Sicht auf zwölf

Jörg: Monate, interessanteste Zinsanlage. Stimmst du dazu?

Thomas: Wie die letzten Monate auch, ja. Also wir bleiben hier dabei,

Thomas: solange die Zinskurve so steht wie bisher und solange sich daran nichts ändert,

Thomas: bleiben wirklich allgemein Unternehmen mit guter Qualität am kurzen Zinsende

Thomas: sehr attraktive Anleihenmöglichkeiten, ja. Okay.

Jörg: Ich habe gelesen, die sogenannten Green Bonds, also die nachhaltigen Unternehmensanleihen,

Jörg: nehmen mehr Marktanteil ein.

Jörg: Also die wachsen doch durchaus sichtbar.

Jörg: Im Moment sind da natürlich mehr Banken drin, weil ein Öllieferant wird wahrscheinlich

Jörg: keinen Green Bond tendenziell ausgeben.

Jörg: Aber sind die genauso interessant wie eine europäische Unternehmensanleihe?

Jörg: Aktuell interessanter wegen dem Bankenübergewicht?

Thomas: Ja, muss man ein bisschen aufpassen, was so Greenbonds tatsächlich angeht,

Thomas: weil Greenbonds können erstmal eigentlich kann jeder Emittent,

Thomas: also jedes Unternehmen,

Thomas: jeder Staat, egal ob Bank oder egal welche Industrie, auch eine Ölfirma kann

Thomas: Greenbonds begeben. geben.

Thomas: Darum per se kann man jetzt halt einfach nicht sagen, dass Greenbonds interessanter

Thomas: sind als klassische Anleihen.

Thomas: Das kommt tatsächlich dann auch einfach wirklich auf den Anleger an,

Thomas: das kommt auf das Ziel der Anlage an, auf den Horizont soll es wirklich auch

Thomas: ein grünes Investment sein etc.

Thomas: Denn es heißt nicht unbedingt nur, weil ein Greenbond,

Thomas: begeben wird, heißt nicht unbedingt, dass auch tatsächlich ein Green Bond drinnen

Thomas: ist oder dass damit grüne oder nachhaltige Projekte finanziert werden.

Thomas: Das ist hier wirklich sehr wichtig bei der Auswahl dann auch von den Green Bonds

Thomas: zu schauen, was soll mit diesen Green Bonds dann auch tatsächlich gemacht werden.

Thomas: Darum per se kann man nicht sagen, dass jetzt halt Greenbonds bessere Anleihen

Thomas: sind oder schlechtere, sondern das muss man sich dann wirklich auch im Portfolio-Kontext,

Thomas: in den Anlagebestimmungen, auch in den Anlagezielen dann auch tatsächlich anschauen.

Jörg: Okay, macht ja Sinn. Wahrscheinlich, wenn ich als Unternehmen mehr reguliert

Jörg: bin und mir ein Ziel gesetzt habe, was das angeht, dann setze ich mich vielleicht

Jörg: eher damit mal auseinander.

Thomas: Ja, es kann ja zum Beispiel sein, das ist jetzt halt nur wirklich spekulativ,

Thomas: das ist kein reales Beispiel, aber ich kann jetzt natürlich eine Ölfirma sein

Thomas: und ich begebe einen Green Bond, um damit einen Solarpark zu bauen.

Thomas: Dann ist jetzt natürlich die Frage, okay, der Green Bond ist eigentlich super,

Thomas: aber mag ich jetzt den Green Bond nur nicht, weil er von einer Ölfirma begeben

Thomas: wurde? Weil eigentlich ist ja der Green Bond genau das, was ich haben möchte,

Thomas: von einem Energieprovider für einen Solarpark.

Thomas: Darum muss man da halt auch einfach schauen. Es gibt aber auch Länder,

Thomas: auch Ägypten oder auch Saudi-Arabien begeben auch Green Bonds.

Thomas: Da muss man halt dann auch einfach schauen, was damit am Ende des Tages gemacht wird.

Jörg: Bahnlagen und Winterlagen bauen ist okay, ne?

Thomas: Ja.

Jörg: Dann ist es ja green per se.

Thomas: Es kommt ja dann auch quasi darauf an, was sind für weitere Regeln hinterlegt

Thomas: einfach in diesen oder Bestimmungen, was damit erzielt werden soll.

Thomas: Und da muss man einfach dann auch wirklich drauf schauen, was gemacht wird mit diesen Green Bonds.

Jörg: Okay, wie überlegt der Teufel im Detail.

Thomas: Ganz genau, ganz genau.

Jörg: Okay, wir haben eine Reihe von strukturellen Umbrüchen, darunter die geopolitischen,

Jörg: der Weltwirtschaft in Ordnung, sodass wir so eine Transformation vor uns sehen,

Jörg: die der industriellen Revolution ähneln könnte.

Jörg: Wir haben einen Wettlauf um den Ausbau von der künstlichen Intelligenz.

Jörg: Wir haben eine Umstellung, da haben wir jetzt auch viel darüber gesprochen,

Jörg: auf eine kohlenstoffärmere Wirtschaft.

Jörg: Es geht um eine Resilienz und beziehungsweise Neuausrichtung der globalen Lieferketten.

Jörg: Das sorgt natürlich dafür, dass die Unternehmen ihre Geschäftsmodelle und zwar

Jörg: knackig überarbeiten müssen und auch in diese investieren müssen,

Jörg: um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Das heißt natürlich für Anleger aber auch,

Jörg: Dass die Fundamentaldaten der Firma immer wichtiger werden.

Jörg: Also die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern könnte deutlich größer sein,

Jörg: das schafft natürlich Chancen und ich glaube am deutlichsten sehen wir das doch

Jörg: im Moment so ein bisschen an der deutschen Autoindustrie, wo es jetzt schon

Jörg: wieder ein bisschen Gewinner, Verlierer würde ich es nicht nennen,

Jörg: aber man sieht, dass sich da einiges ordnet.

Thomas: Ja, also die deutsche Autoindustrie ist tatsächlich ein sehr interessantes Beispiel

Thomas: in diesem Zusammenhang.

Thomas: Natürlich hat Deutschland extrem davon profitiert, sehr viele Autos absetzen

Thomas: zu können, zum Beispiel eben auch in China, dadurch, dass wir günstige Autos angeboten haben.

Thomas: Diese günstigen Autos brechen uns jetzt allerdings ab, weil eben China selber

Thomas: günstige Autos anbietet, auch hier in Deutschland.

Thomas: Darum ergibt sich so eine gezwungene Transformation auch einfach in der Industrie

Thomas: und das wird halt einfach sehr spannend, wie kann man das dann auch eben positiv

Thomas: für das eigene Unternehmen dann auch tatsächlich umsetzen.

Thomas: Die nächsten Jahre werden von daher extrem interessant, wie du sagst,

Thomas: es können riesige Gewinner sich ergeben von diesem ganzen Prozess,

Thomas: aber vermutlich werden auch ein paar Unternehmen darunter stark leiden müssen.

Jörg: Sehr gut. Zwar mal ein bisschen philosophisch unterwegs, aber schadet ja nicht.

Thomas: Nein, es ist doch immer ein schöner Abschluss, oder?

Jörg: Finde ich auch. Wahlkampf, Transformationen, viele Themen da im Markt.

Jörg: Wir sind schon wieder durch. Ihnen vielen Dank fürs Zuhören.

Jörg: Wenn Sie möchten, empfehlen Sie uns gerne weiter. Abonnieren Sie uns,

Jörg: schicken Sie uns auch gerne Feedback auf info.atmea.com.

Jörg: Wenn Sie sich ein Thema wünschen, was wir mal diskutieren sollen,

Jörg: schicken Sie es uns gerne.

Jörg: Und ansonsten viele Grüße aus München.

Thomas: Viele Grüße aus München.

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