00:00:00: Die letzten Zahlen hier vor allem für Europa haben endlich mal deutlich positiv überraschen können.
00:00:05: Ist da eine Gefahr, dass die Inflation nicht doch wieder ein bisschen mehr zurückkommt
00:00:09: und sich der Zinsvater wieder dreht?
00:00:11: Wir haben auch nur Begeisterung für die Aussichten auf künstliche Intelligenz,
00:00:16: also der Hype lebt weiter, würde ich mal sagen.
00:00:19: Wir sehen hier jetzt halt keine Blasenbildung, das ist ja eigentlich das Risiko,
00:00:23: was man ansprechen muss in diesem Zusammenhang.
00:00:25: Ja hallo und herzlich willkommen zu Märkte und Trends im April 2024.
00:00:29: Mein Name ist Jörg Graf und heute wieder mit Thomas Ott. Thomas, herzlich willkommen.
00:00:34: Ja hallo Jörg, hallo an alle unsere Zuhörerinnen und Zuhörer.
00:00:37: Ich freue mich heute wieder dabei zu sein.
00:00:40: Ja, wir haben ein paar Themen. Die Wirtschaft der Eurozone dürfte allmählich
00:00:43: aus ihrer Talsohle herausfinden. Darauf deutet zumindest der Einkaufsmanager-Index
00:00:47: hin, der im April mit 51,4 Punkten unerwartet stark und auf dem höchsten Stand seit elf Monaten war.
00:00:56: Wir haben im Stock 600 über insgesamt fast 1,5 Billionen Euro an Barmitteln.
00:01:02: Vielleicht haben wir da ein paar Dividenden oder Aktienrückkäufe zu erwarten,
00:01:06: beziehungsweise könnte den Aktienmarkt interessant machen.
00:01:30: Sprechen wir über die Wirtschaft. Die Beschäftigung nimmt weiter zu und die
00:01:34: Verbraucher sind weiter konsumfreudig, wenn auch nicht ganz so wie in der jüngsten
00:01:39: Vergangenheit. Von welcher Wirtschaft spreche ich, Thomas?
00:01:41: Du sprichst über die USA natürlich.
00:01:43: Ganz genau. Also wir haben ein ganz gutes Wachstum in den USA.
00:01:46: Wir sehen in der Eurozone für 2024 wahrscheinlich geringeres Wachstum.
00:01:51: Aber wir haben ja den Einkaufsmanager-Index, wie eingangs erwähnt,
00:01:54: der doch eigentlich zuversichtlich stimmt, oder?
00:01:56: Ja, das stimmt. Also die letzten Zahlen hier vor allem für Europa haben endlich
00:02:01: mal deutlich positiv überraschen können.
00:02:03: Das hatten wir ja bereits vor ein oder zwei Monaten, glaube ich,
00:02:06: auch hier im Podcast schon besprochen, dass eben in Europa deutliches Überraschungspotenzial
00:02:10: besteht, also positives Überraschungspotenzial.
00:02:13: Und ich denke, wir können schon sagen, dass wir uns daran jetzt für den Moment
00:02:16: doch bestätigt fühlen eigentlich. Die Frage ist jetzt natürlich,
00:02:20: wohin das tatsächlich noch führen kann.
00:02:22: Auf jeden Fall ist es gut hier für Europa, auch für Deutschland,
00:02:27: dass wir langsam eben aus dieser depressiven Stimmung rauskommen und hier auch
00:02:31: ein bisschen mehr Euphorie aufkommt.
00:02:33: Dennoch, ja, du hast es angesprochen, das Wachstum in Europa wird voraussichtlich
00:02:37: dennoch niedriger ausfallen für dieses Jahr als in den USA.
00:02:41: Euphorie finde ich gut, aber dennoch müssen wir natürlich geopolitische Risiken im Auge behalten.
00:02:46: Allen voran Israel-Iran, der Konflikt ist ein bisschen am Brodeln und alle sorgen
00:02:51: sich, dass da ein bisschen mehr draus wird.
00:02:54: Aber wie gehen die Märkte damit um, beziehungsweise kann das nochmal für eine
00:02:57: Wachstumsstelle sorgen?
00:02:58: Also nach aktuellem Stand denke ich nicht, dass wir hieraus wirklich einen negativen
00:03:03: Einfluss auf die Wirtschaft sehen werden.
00:03:05: Dafür benötigen wir wirklich dann eine weitreichende Eskalation des Konflikts.
00:03:09: Also wir haben ja schon eine Eskalation gesehen, dadurch, dass die Iran erst
00:03:13: Raketen geschickt hat, darauf hat dann wieder Israel geantwortet.
00:03:15: Aber mit wirklich einer weitreichenden Eskalation meine ich die direkte Konfrontation
00:03:21: ausgeprägt zwischen dem Iran und Israel.
00:03:24: Die letzten Wochen waren sicherlich sehr volatil und mit viel Unsicherheiten
00:03:28: behaftet. Das haben wir auch an den Märkten gesehen.
00:03:31: Aber generell würde ich jetzt hier von einer weitreichenden Eskalation,
00:03:35: die sich dann auch negativ natürlich auch auf das Wirtschaftswachstum global
00:03:38: auswirken würde, für den Moment weiterhin nicht ausgehen.
00:03:42: Was denken wir bei der Inflation? Wir haben natürlich gesehen,
00:03:45: dass die Ölpreise ein bisschen angestiegen, wahrscheinlich auch bedingt durch
00:03:47: den Konflikt natürlich, beziehungsweise sprechen wir später nochmal drüber mit dem Ölpreis.
00:03:52: Wir haben gestiegene Zinsen in den USA, wir haben 5% auf kurzlaufende Anleihen,
00:03:57: in Deutschland sind wir bei knapp 3%. Ist da eine Gefahr, dass die Inflation
00:04:01: nicht doch wieder ein bisschen mehr zurückkommt und sich der Zinsverteil wieder dreht?
00:04:05: Ja, also davon würde ich jetzt halt nicht ausgehen. Also du hast gesagt,
00:04:08: über Ölpreis werden wir sicherlich später noch in der Rubrik sprechen.
00:04:11: Natürlich, der letzte Anstieg war getrieben durch die geopolitischen Risiken.
00:04:15: Aber ja, ich würde jetzt nicht davon ausgehen, dass sich deswegen der Zinspfad an sich dreht.
00:04:20: Er verschiebt sich sicherlich vielleicht etwas in die Zukunft, also nach hinten.
00:04:25: Aber eine generelle Umkehr ist jetzt weder für die USA noch für Europa wirklich absehbar möglich.
00:04:31: Diese Verschiebung nach hinten, die gilt tatsächlich eher für die USA.
00:04:35: Da hat sich der Pfad tatsächlich auch schon verschoben und wir gehen jetzt vom
00:04:39: Markt her eher von einer späteren Reduktion der Zinsen aus, also nicht schon
00:04:43: im Juni, sondern eher gegen Juli oder September.
00:04:47: Auch das hatten wir in den letzten Monaten schon besprochen.
00:04:49: In Europa allerdings ist Zinssenkung der EZB im Juni fixiert.
00:04:55: Also da müsste wirklich extrem viel passieren, dass wir im Juni keine Zinssenkung von der EZB sehen.
00:05:03: Ja, sprechen wir nachher nochmal drüber bei den Anleihen ein bisschen.
00:05:06: Genau.
00:05:07: Kommen wir erstmal zu den Aktien. Wir haben eine ganz gute Mischung oder eine
00:05:10: Mischung aus vielversprechenden Daten zur Wirtschaft.
00:05:13: Wir haben einen gewissen Optimismus, dass das in den USA eher eine sanfte Landung
00:05:18: stattfindet und wir haben auch eine Begeisterung für die Aussichten auf künstliche Intelligenz.
00:05:24: Also der Hype lebt weiter, würde ich mal sagen. Und wir haben auch eine gehörige
00:05:27: Position FOMO, also Angst etwas zu verpassen oder Fear of Missing Out bei Investoren,
00:05:33: was letzten Endes die meisten Aktienindizes in westlichen Ländern,
00:05:37: Industrieländern letzten Monat angetrieben haben.
00:05:40: Sind wir zuversichtlich, dass die Unternehmen ihre Gewinne und Dividenden in
00:05:45: den nächsten Jahren steigern können? Also auch mal wirklich langfristiger Ausblick?
00:05:49: Ja klar, also für die nächsten Jahre blicken wir schon auf jeden Fall zuversichtlich in die Zukunft.
00:05:54: Rücksetzer natürlich sind nicht ausgeschlossen. Man kann immer mal wieder kurze
00:05:59: Rücksetzer sehen auf Events, aber
00:06:02: generell blicken wir auf jeden Fall zuversichtlich in die nächsten Jahre.
00:06:05: Die Gewinne der Unternehmen sollten wachsen und die Produktivität aufgrund der
00:06:10: neuen Technologien, eben zum Beispiel von künstlicher Intelligenz,
00:06:14: sollten dann auch steigern.
00:06:15: Also die Produktivität steigt aufgrund der künstlichen Intelligenz,
00:06:20: zum Beispiel dadurch steigen dann die Margen, die die Unternehmen vereinnahmen
00:06:24: können und dementsprechend dann natürlich am Ende sollte sich das auch positiv
00:06:27: für den Aktienmarkt auswirken.
00:06:29: Aktuell profitieren natürlich vor allem diese Tech-Werte, die die Vorreiter
00:06:34: bei AI sind, von diesem ganzen neuen Trend, aber über die nächsten Jahre sollte
00:06:39: sich eben diese Entwicklung,
00:06:42: diese neuen Technologien dann eben auch zum Beispiel im produzierenden Gewerbe
00:06:45: niederschlagen und so weiter und so fort, also dass diese Gewinne auf eine deutlich
00:06:49: breitere Basis gestellt werden können als aktuell und von daher…,
00:06:56: Da blicken wir schon zuversichtlich eben wie gesagt in die Zukunft.
00:06:59: Ist es kritisch, dass da so einige Tech-Werte die Indizes letzten Endes so ein bisschen treiben?
00:07:04: Schaut man vielleicht auch nicht mal nach Dänemark und sieht so Werte an, oder?
00:07:07: Naja, generell ist es natürlich schon so, dass ich gehe davon aus,
00:07:11: du sprichst über die Magnificent Seven, also diese glorreichen Sieben tatsächlich vor allem in den USA.
00:07:16: Das ist jetzt natürlich schon etwas, was wir uns anschauen und die natürlich
00:07:20: dementsprechend auch einen wichtigen Treiber der Indizes darstellen.
00:07:25: Allerdings steigen die Indizes und steigen auch die Werte aktuell auf Basis von Fundamentaldaten.
00:07:34: Wir sehen hier jetzt keine Blasenbildung.
00:07:37: Das ist ja eigentlich das Risiko, was man ansprechen muss in diesem Zusammenhang.
00:07:41: Von daher natürlich, wir betrachten das, aber wir sehen jetzt aktuell in diesen
00:07:45: Namen keine Blasenbildung.
00:07:47: Steigen, steigen, steigen. Jetzt hatten wir aber ein bisschen einen Rücksetzer.
00:07:50: Gerade geopolitisch bedingt würde ich mal behaupten. Wie seid ihr damit umgegangen?
00:07:56: Nun generell sagen wir ja eigentlich auch, dass diese politischen Börsen tatsächlich
00:08:01: sehr kurze Beine haben und der Markt beschäftigt sich nicht sonderlich lange damit.
00:08:05: Wir lassen uns darum hier wirklich in unserer langfristigen Meinung zum positiven
00:08:10: Standpunkt zum Aktienmarkt nicht wirklich beeindrucken, sondern nehmen diese
00:08:14: Bewegung einfach so als gegeben an und beschäftigen uns jetzt zum Beispiel schon
00:08:17: wieder deutlich mehr mit der Berichtssaison,
00:08:19: die angefangen hat und bisher für uns sehr erfreuliche Zahlen tatsächlich liefert.
00:08:25: Gehen wir mal zu den Anleihen, würde ich sagen.
00:08:27: Gehen wir zu den Anleihen.
00:08:28: Hatten wir vorhin schon so ein bisschen angedeutet, die Inflationsraten in den
00:08:31: USA und Eurozone gehen eigentlich weiter zurück.
00:08:35: Die Aussage, auch dass die Notenbanken die Zinsen senken werden,
00:08:37: scheint erstmal klar. Die Frage ist natürlich nur, wann und wie oft.
00:08:41: Genau, das hat sie vorhin auch schon angedeutet. Zinssenkung von der US-Notenbank
00:08:45: FED eher im September, Fragezeichen.
00:08:49: Und wir haben Renditen der US-Staatsanleihen auf dem höchsten Niveau seit November 2023.
00:08:56: Was heißt das jetzt für Anleger? Was passiert da am Markt?
00:08:58: Naja, für die Anleger ist es tatsächlich eigentlich erstmal gut,
00:09:03: denn die Zinsen bleiben lange hoch.
00:09:05: Sprich, ich kann jetzt länger mein Geld anlegen und dafür hohe Zinsen verdienen.
00:09:11: Ansonsten ändert sich für die Anleger tatsächlich eigentlich aktuell nichts.
00:09:15: Sprich, also wenn ich es jetzt halt erstmal auf dem Spargeldbuch habe,
00:09:18: dann werden halt die Zinsen auf dem Sparbuch länger hoch bleiben.
00:09:22: Irgendwann werden sie dennoch fallen und auch noch dieses Jahr werden wahrscheinlich
00:09:26: die Zinsen aufs Sparbuch fallen, aber vielleicht einen Monat kann ich es länger
00:09:29: liegen lassen. Wie gesagt, ansonsten ändert sich eigentlich nichts davon oder für die Anleger.
00:09:34: Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Zentralbanken die Zinsen wie gesagt senken werden.
00:09:40: Wir denken nicht, dass die Zinsen von hier aus wieder erhöht werden müssen.
00:09:43: Dafür müsste auch sehr, sehr viel passieren.
00:09:45: Diese Erhöhung der Zinsen, das wäre dann eine Veränderung für den Anleger.
00:09:49: Aber generell Zinsen auf diesem Niveau sind per se für den Kapitalmarkt oder
00:09:54: für die Teilnehmer am Kapitalmarkt eigentlich was sehr Gutes. ist.
00:09:59: Und ich möchte hier auch noch mal kurz sagen, Sparbuch ist schön,
00:10:02: aber am Kapitalmarkt, auch die Zinsen am Kapitalmarkt sind in der Regel auch
00:10:06: noch mal höher als das, was ich auf dem Sparbuch bekomme.
00:10:09: Dass der Markt das so ein bisschen sucht, hat man dann auch so ein bisschen
00:10:12: gesehen in den Schwellenländern, Emerging Markets, hohe Zinsen in den USA,
00:10:16: das heißt einige haben auch Gelder abgezogen aus den Schwellenländern,
00:10:19: was dann aber auch die Aktienindizes so ein bisschen unter Druck gesetzt hat
00:10:23: in den Schwellenländern.
00:10:23: Das fand ich ganz interessant, beziehungsweise könnte ja ein schönes Beispiel
00:10:25: sein, wie Zinsen, Anleihe, Renditen dann auch so ein bisschen die Aktien beeinflussen, oder?
00:10:31: Ja, teilweise schon. Also bei Schwellenländern ist es aber auch so,
00:10:35: dass eben viele Investoren in diese Asset-Klasse tatsächlich vor einigen Jahren
00:10:38: gegangen sind, weil sie in den klassischen Anlagegebieten einfach keine Rendite mehr gefunden haben.
00:10:45: Diese Möglichkeit gibt es jetzt einfach wieder.
00:10:48: Du hast es ja gesagt, also inzwischen kriege ich eben wieder meine 4,
00:10:51: 5 Prozent auf amerikanische Staatsanleihen, dann brauche ich jetzt keine Staatsanleihe
00:10:55: aus einem Schwellenland einfach kaufen.
00:10:58: Darum zählen eben viele Leute auch ihr Geld wieder aus den Emerging Markets
00:11:01: ab und investieren es wieder in den Developed Markets, also in den entwickelten Ländern.
00:11:05: Ein anderes Problem bei Schwellenländern ist tatsächlich dann auch ein bisschen
00:11:10: diese Indexzusammenstellung, über die man hier immer redet.
00:11:13: Auf der Emerging Markets oder auf der Schwellenländer Seite ist eben China ein
00:11:18: sehr großes beziehungsweise noch weiterhin wachsendes Gewicht und das wollen
00:11:23: oder teilweise dürfen auch einige Investoren gar nicht mehr machen und dementsprechend
00:11:27: ändern sich eben auch die Kapitalflüsse hier ein wenig.
00:11:31: Und auch bei den Aktienindizes ist eben auch für viele Investoren das Thema, dass sie,
00:11:37: nicht haben wollen, in ihren Investments oder China separat investieren wollen.
00:11:42: Und auch darum gibt es hier einfach eine Verschiebung teilweise der Kapitalflüsse.
00:11:47: Kommen wir zu den Rohstoffen. Wir haben die Erdöl-Lagerbestände in den USA, die gut gefüllt sind.
00:11:54: Und wir haben natürlich den Konflikt, den wir vorhin schon angesprochen haben, Israel-Iran.
00:11:58: Erst hat der Ölpreis ein bisschen nachgegeben, dann hat er wahrscheinlich durch
00:12:01: den Konflikt wieder ein bisschen angezogen.
00:12:02: Das Abwärtspotenzial für Öl dürfte aber begrenzt sein, oder?
00:12:07: Ja, also wie gesagt, zuletzt waren die Ölpreise eben stark durch die Geopolitik
00:12:11: hier tatsächlich getrieben.
00:12:12: Wenn sich das widerlegt, dann kann hier auch die Volatilität erstmal ein bisschen
00:12:15: zurückgehen, sprich vielleicht auch das Risiko ausgepreist werden,
00:12:19: die Ölpreise für den Moment vielleicht auch etwas fallen.
00:12:21: Aber generell würde ich jetzt sagen, für einen Ausbruch der Preise entweder
00:12:25: nach oben oder nach unten wird es wirklich ein externes Event einfach benötigen.
00:12:31: Und von daher sind jetzt hier die Ölpreise eher wahrscheinlich plus minus ein
00:12:36: paar Prozent um das aktuelle Level erstmal fixiert.
00:12:40: Ich glaube, wir haben gesehen, die USA versucht weiter demokratische Werte durchzusetzen
00:12:45: und hat Venezuela angedroht, die Sanktionen auf Ölexporte wieder zeitnah aufzunehmen,
00:12:51: sofern die Oppositionsparteien keine fairen Bedingungen bekommen.
00:12:54: Also sie sind schon sehr dran, würde ich sagen.
00:12:57: Ja, wobei man hier auch sagen muss, dass jetzt Venezuela am Weltölmarkt tatsächlich
00:13:03: ein sehr geringes Gewicht einfach hat.
00:13:05: Also natürlich hat Venezuela weltweit die größten Bestände an ungenutzten Ölreserven,
00:13:12: aber generell ist das Land eigentlich jetzt für den internationalen Ölhandel irrelevant.
00:13:19: Ja gut, dann gehen wir halt zum Iran. Da stehen ja auch wahrscheinlich neue Sanktionen an.
00:13:23: Ja, klar. Da ist natürlich die Frage jetzt, wenn die Situation weiter eskaliert,
00:13:28: dann kann natürlich die Sanktionen gegen iranisches Öl, wurden ja in den letzten
00:13:32: Jahren eher gelockert, beziehungsweise da wurden sehr viele Augen zugedrückt,
00:13:36: dass das iranische Öl auf den Markt gekommen ist.
00:13:40: Wenn jetzt da was gemacht würde, dann hat das wahrscheinlich mehr Effekte oder
00:13:44: mehr Einfluss auf den Ölpreis, dass da nochmal was wirklich nach oben schießen
00:13:48: kann im Preis, als jetzt zum Beispiel, wenn bei Venezuela was passiert.
00:13:53: Also in Summe, wir haben eigentlich von der Wirtschaftsseite,
00:13:59: positive Impulse gesehen. Jetzt schauen wir mal, wie sich der Einkaufsmanagerindex
00:14:02: weiterentwickelt für die Eurozone.
00:14:04: Wir sehen in den USA eher ein Softlanding als ein Hardlanding,
00:14:07: also eigentlich ganz gutes Wirtschaftswachstum.
00:14:10: Für die Aktienmärkte sehen wir Unterstützung, Gewinnsaison sieht ganz gut aus,
00:14:13: Barmittelbestand in der Eurozone relativ hoch, könnte für Dividende und Aktienrückkäufe sorgen.
00:14:18: Also insgesamt eigentlich ein ganz schönes Umfeld und bei Anleihen gibt es Zinsen
00:14:21: oder Rendite, sagen wir es mal so.
00:14:23: Und das ist ja im Umfeld, würde ich sagen, eigentlich ganz gut, oder?
00:14:27: Ja, besser hätte man es eigentlich nicht zusammenfassen können, denke ich.
00:14:30: Also vielleicht noch von meiner Seite aus ein Punkt, den man auch,
00:14:34: denke ich, noch berücksichtigen muss.
00:14:36: Also natürlich sprechen wir darüber, dass die Inflation noch über den Zielen
00:14:39: der Zentralbanken ist, keine Frage. Ich nehme jetzt mal als Beispiel vielleicht die USA.
00:14:45: Hier gehen wir davon aus, dass die Inflation wahrscheinlich bis Ende des Jahres
00:14:48: ungefähr auf drei Prozent fallen sollte.
00:14:51: Das ist natürlich noch über den Zielen der Zentralbank.
00:14:55: Gleichzeitig sehen wir aber auch ein reales Wirtschaftswachstum,
00:14:59: aktuell vom Markt erwartet bei ungefähr zwei, zweieinhalb, drei Prozent,
00:15:03: plus minus immer ein bisschen natürlich.
00:15:05: Sprich, wir kommen am Ende bei einem nominalen Wachstum von fünf bis sechs Prozent
00:15:09: raus für die Wirtschaft.
00:15:11: Und das ist generell eigentlich ein positives Umfeld jetzt für zum Beispiel
00:15:14: den Aktienmarkt, der kann davon profitieren.
00:15:16: Und gleichzeitig eben, wie du gesagt hast, verdienen wir hohe Zinsen auf den
00:15:21: festverzinslichen Wertpapieren.
00:15:23: Also generell, ja, wir blicken durchaus positiv jetzt erstmal in die Zukunft.
00:15:28: Solange die geopolitischen Geschichten rückbleiben und Ceteris Paribus.
00:15:33: Ja, das ist klar, glaube ich. Wir haben ja doch einige rational handelnde Personen auf dieser Erde.
00:15:38: Davon hoffe ich mal, dass wir alle ausgehen.
00:15:42: Gut, Thomas, lieben Dank für den Einblick.
00:15:45: Vielen Dank dir.
00:15:46: Ihnen vielen Dank fürs Zuhören. Wir freuen uns auf Sie im nächsten Monat und
00:15:52: viele Grüße aus München.
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