Nimmt die deutsche Wirtschaft bald wieder Fahrt auf?

Shownotes

Inwiefern sind geopolitische Spannungen ein Risikotreiber auf den internationalen Kapitalmärkten? Thomas Ott und Jörg Graf wägen in der Oktoberausgabe von Märkte & Trends aktuelle politische und positive, fundamentale Faktoren gegeneinander ab. Ebenso spannend die Frage, wie sich Inflation und Zinsen in der derzeitigen Gemengelage entwickeln werden.

Gute Nachrichten gibt es aber auch. USA und China freuen sich über eine starke Wachstumsdynamik, allerdings sehen Europa und insbesondere Deutschland im Vergleich ziemlich alt aus. Könnte die Wirtschaft in der Eurozone trotzdem noch an Fahrt aufnehmen oder lohnt sich für Anleger jetzt ein Blick auf US-Anleihen und wachstumsstarke Tech-Aktien? Welche Sektoren hierzulande noch attraktive Wachstumspotenziale bieten, erfahrt ihr im Podcast.

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Märkte & Trends Podcast


Rechtlicher Hinweis: Diese Information dient Werbezwecken der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH. Die Informationen stammen von Quellen, die die MEAG als zuverlässig einschätzt. Die tatsächlichen Entwicklungen können wesentlich von den geäußerten Erwartungen abweichen. Die MEAG behält sich Änderungen der Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Informationen zu aktualisieren. Die Informationen sind nicht als Anlageberatung, Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten gedacht, und genügen nicht den Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlage(strategie-)empfehlungen. Es besteht kein Verbot für den Ersteller vor bzw. nach Veröffentlichung dieser Unterlagen mit den entsprechenden Finanzinstrumenten zu handeln. MEAG übernimmt keine Haftung für einen unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, der sich aus einer Verwendung dieser Veröffentlichung oder ihres Inhalts ergibt. Soweit hier konkrete Produkte genannt werden, sollte eine Anlageentscheidung allein auf Grundlage der verbindlichen Verkaufsunterlagen getroffen werden. Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Weder die MEAG noch die mit ihr verbundenen Unternehmen, ihre Führungskräfte oder Beschäftigte übernehmen irgendeine Haftung für einen unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, der sich aus einer Verwendung dieser Veröffentlichung oder ihres Inhalts ergibt. Diese Information wird von der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH ("MEAG"), München, zur Verfügung gestellt. Die MEAG ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft im Sinne des Kapitalanlagegesetzbuches. Sie verwaltet Publikumsinvestmentvermögen und Spezial-AIF mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten und erbringt die Finanzportfolioverwaltung für institutionelle Anleger, die nicht der Munich Re (Gruppe) angehören. Im Rahmen investmentrechtlicher Zulässigkeit kooperiert die MEAG eng mit der MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH. Diese ist ein reiner Konzern-Asset-Manager und erbringt die Finanz- und Immobilienportfolioverwaltung sowie die Anlageberatung ausschließlich für Unternehmen der Munich Re (Gruppe). Alle Rechte vorbehalten

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00:00:00: Deutschland beziehungsweise Europa

00:00:02: sind hier ein wenig die Ausreißer und enttäuschen tatsächlich etwas.

00:00:07: Ich glaube, man kann so ein bisschen sagen, die Welt ist so ein bisschen in

00:00:09: Unordnung. Wie komme ich denn als Anleger durch so oder gut durch so genauso unruhige Zeiten?

00:00:15: Als Anleger wichtig ist es immer Ruhe zu bewahren, immer auch seinem eigenen

00:00:20: Investmentansatz treu zu bleiben. Und jetzt hat sich nicht von kurzfristigen

00:00:25: Schocks zu sehr beeinflussen zu lassen.

00:00:29: Herzlich willkommen zu Merkt und Trends im Oktober 2023.

00:00:33: Mein Name ist Jörg Graf und ich begrüße heute wieder herzlich Thomas Ott. Herzlich willkommen.

00:00:38: Hallo Jörg, ich freue mich auch wieder dabei zu sein.

00:00:41: Ja, die Lage in Israel, Konjunktur und Zinssorgen prägen das aktuelle Marktgeschehen.

00:00:48: Geopolitische, ich muss sie so nennen, Risiken sind wohl derzeit der Hauptrisikotreiber.

00:00:53: Die geopolitischen Spannungen sind mit der Krise im Nahen Osten zwischen Palästina

00:00:57: und Israel wieder aufgeflammt.

00:00:59: Im Moment gibt es nicht unbedingt vielversprechende Initiativen zur Beendigung

00:01:05: des Krieges und das Risiko einer weiteren Eskalation bleibt sicherlich bestehen.

00:01:09: Dennoch sehen wir weiterhin eine starke Wachstumsdynamik, insbesondere in den

00:01:13: USA. Über die und andere Themen wollen wir heute sprechen.

00:01:39: China hat mit dem positiven Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal überrascht.

00:01:44: Die Wirtschaft in Deutschland, der Eurozone, dürfte im vierten Quartal eher schwächeln.

00:01:50: Darauf deuten die jüngsten Stimmungsindikatoren hin und wir haben glaube ich

00:01:53: jetzt das Programm Industriestandort Programm vom

00:01:57: Herrn Habeck gesehen, was so ein bisschen gegensteuern soll,

00:01:59: gegen die Schwäche in Deutschland, also Europa eher schwach,

00:02:02: USA in 2024 wahrscheinlich wieder stark. Was sind die Konsequenzen für den Markt?

00:02:08: Nun generell ist tatsächlich der fundamentale Ausblick für den Kapitalmarkt

00:02:13: in der nahen Frist, also ich sag jetzt mal eigentlich bis Jahresende,

00:02:17: weiterhin eigentlich positiv.

00:02:19: Da ist ein paar Punkte dazu schon angesprochen.

00:02:22: Und es gibt halt einfach wirklich Punkte, die man betrachten sollte.

00:02:25: Zum einen haben wir wirklich zuletzt mal wieder eine positive Überraschung aus

00:02:29: China gesehen zum Wachstum.

00:02:32: Und China wird dieses Jahr vermutlich dann doch auch die Wachstumsziele von

00:02:35: 5% erreichen. Das war lange Zeit tatsächlich dann eher unsicher und in der Schwebe,

00:02:40: ob wir vielleicht erstmals unter die 5% fallen würden.

00:02:43: Darüber hinaus ist auch das Wachstum in den USA sehr stark.

00:02:47: Auch hier geht man tatsächlich von Wachstum bis zu 5 Prozent aus,

00:02:51: was einige Indikatoren quasi voraussagen oder vorausschätzen,

00:02:55: was hier durchaus möglich wäre. Und dann natürlich Deutschland bzw.

00:03:02: Europa sind hier ein wenig einfach die Ausreißer und enttäuschen tatsächlich etwas.

00:03:06: Das haben wir dann auch in den Stimmungsindikatoren zum Beispiel gestern gesehen,

00:03:11: als hier wirklich diese PMIs, also diese Umfragen wirklich eher auf der schwachen

00:03:16: Seite reingekommen sind.

00:03:18: Hierzu will ich trotzdem aber vielleicht auch ein bisschen Wort der Hoffnung

00:03:22: eigentlich sagen, denn die Erwartungen sind jetzt tatsächlich sehr negativ.

00:03:26: Also eigentlich, dass man sagen kann, recht viel negativer können sie gar nicht

00:03:30: mehr werden und stabilisieren sich jetzt eher hier mal auf diesem Niveau.

00:03:35: Wenn ich mir dann zum Beispiel dazu noch die Entwicklung in China anschaue,

00:03:38: dann will ich aktuell, aber auch einfach nicht ausschließen,

00:03:42: dass die Wirtschaft in Europa und auch in Deutschland dann auch langsam tatsächlich

00:03:46: auch wieder an Fahrt gewinnen kann und hier einfach auch diese Ausblicke dann

00:03:50: tatsächlich auch wieder positiver werden.

00:03:53: Lange Rede kurz, fundamental ist der Ausblick für die Wirtschaft und auch für

00:03:58: den Kapitalmarkt eigentlich positiv.

00:04:00: Glaube ich nicht. Nein, also die Geschichte heißt ja immer, China ganz gut,

00:04:04: Deutschland eigentlich auch ganz gut. Also die Hoffnung ist quasi,

00:04:07: dass Deutschland so ein bisschen mitgezogen wird in dem Fall dann, oder?

00:04:12: Natürlich, also Deutschland, Europa ist natürlich eine sehr stark exportgetriebene

00:04:17: Wirtschaft und wir sind davon abhängig, wie das globale Wirtschaftswachstum einfach ist.

00:04:22: Und natürlich, wenn ich jetzt nur Deutschland anschaue, zum Beispiel allein

00:04:26: für den Automobilmarkt, wenn wir ein schwaches China haben, dann werden,

00:04:30: ich sage jetzt mal ganz einfach gesprochen, weniger Autos auch in China nachgefragt.

00:04:36: Darunter leidet dann zum Beispiel die deutsche Exportwirtschaft.

00:04:39: Auf der Gegenseite, wenn wir jetzt eine Stabilisierung, einen Aufschwung in

00:04:42: China sehen, dann sollte davon auch die deutsche Wirtschaft profitieren.

00:04:47: Also wirtschaftliche Daten eigentlich, also vor allen Dingen für die USA sehr

00:04:51: wahrscheinlich gut, vielleicht kriegen wir ein bisschen Überraschungspotenzial

00:04:55: in Europa und Deutschland.

00:04:56: Ja, also das Überraschungspotenzial ist auf jeden Fall eher auf die positive Seite.

00:05:04: Als noch negativ.

00:05:05: Genau, dass wir jetzt noch weiter negativ überraschen, das wird jetzt tatsächlich

00:05:10: auf den aktuellen Niveaus einfach schwer.

00:05:11: Okay, ich hatte am Anfang schon gesagt, Geopolitik bestimmt die Börsen,

00:05:15: glaube ich, im Moment oder also was treibt im Moment? Also lässt sich ja nicht

00:05:20: von der Hand weisen, dass Geopolitik jetzt ein Einflussfaktor ist,

00:05:22: Sprichwort Ölpreise und dergleichen Einfluss auf die Wirtschaft.

00:05:27: Was wird da überwiegen jetzt?

00:05:29: Also ich denke aktuell ist es tatsächlich wirklich auch mehr das geopolitische

00:05:32: Risiko, das den Markt hier treibt und einfach das benötigt zusätzliche Risikoprämien,

00:05:38: die einfach dementsprechend eingepreist werden und höhere Risikoprämien heißt

00:05:42: erst einmal schwächere Kurse.

00:05:45: Dennoch und jetzt muss ich wahrscheinlich fünf Euro ins Phrasenschwein schmeißen,

00:05:48: aber politische Börsen haben eben auch kurze Beine.

00:05:51: Wir haben es tatsächlich auch gesehen bei bei Ukraine. Natürlich hat das erst

00:05:55: einmal einen negativen Einfluss gehabt, aber der hat nicht sonderlich lange

00:06:00: dann tatsächlich auch gehalten.

00:06:02: Und langfristig sollte dann eben auch dieses fundamentale Bild wieder in den Vordergrund rücken.

00:06:07: Und der ist einfach für den Moment noch tatsächlich positiv.

00:06:12: Natürlich ist es abhängig davon, dass wir keine weitere Eskalation sehen,

00:06:17: keinen großen Flächenbrand im Nahen Osten.

00:06:21: Das ist natürlich die Grundannahme, die wir hier irgendwo auch treffen müssen

00:06:25: und dann eben sollte der fundamentale Ausblick positiv sein.

00:06:29: Stichwort Wirtschaft. Ja Inflation, man hat fast das Gefühl schon ein bisschen

00:06:34: in Vergessenheit geraten und wir haben eigentlich einen auslaufenden Zinserhöhungszyklus

00:06:41: von den globalen Zentralbanken, dennoch,

00:06:45: Geht man davon aus, dass die weltweiten Zinssätze in den kommenden Monaten steigen

00:06:49: werden, gerade weil die Wirtschaft in den USA ja auch weiterhin brummt?

00:06:54: Und wo stehen wir eigentlich in Europa beziehungsweise konkret in Deutschland im Moment?

00:06:59: Also vielleicht würde ich die Frage

00:07:01: mal teilen zwischen Zinsfrage und dann tatsächlich auch die Inflation.

00:07:04: Wenn wir uns nur die Zinsen anschauen, dann ist es tatsächlich so,

00:07:09: dass wir auch für den Moment noch davon ausgehen, dass vor allem die langfristigen

00:07:13: Zinsen noch steigen können, also sagen wir mal Zinsen um den ungefähr 10-Jahres-Punkt.

00:07:19: Die kurzfristigen Zinsen, also eher so diese Zwei-Jahres-Zinsen,

00:07:22: die vor allem auch durch die Zentralbankpolitik getrieben werden,

00:07:26: die sollten hier eigentlich stabil bleiben und nicht weiter ansteigen,

00:07:30: eben weil wir davon ausgehen, dass eigentlich der Zinszyklus zu Ende ist.

00:07:33: Das bedeutet, dass wir im Endeffekt eigentlich von einer Normalisierung der

00:07:37: Zinsstrukturkurve ausgehen und das ist per se eigentlich mal für den Moment unsere Grundannahme.

00:07:49: Was so viel bedeutet, aktuell sind die kurzfristigen Zinsen höher als die langfristigen

00:07:53: und das sollte sich eben eigentlich normalisieren.

00:07:57: Warum steigen die Zinsen am langen Ende? Das liegt vor allem eigentlich an zwei

00:08:00: Punkten, die per se nichts mit der Zentralbank zu tun haben.

00:08:04: Einmal sind das einfach die Wachstumserwartungen, die wir vorhin ja angesprochen

00:08:08: haben und wenn diese weiter eben nach oben gehen bzw.

00:08:11: Wenn das Wachstum weiterhin stark ist, dann steigen eben die langfristigen Zinsen.

00:08:15: Und zweitens, das ist mehr eine technische Treiber einfach für diese Normalisierung.

00:08:21: Das ist, weil einfach die Staaten ja weiterhin Staatsanleihen ausgeben,

00:08:26: aber die Zentralbanken als große Käufer ausgestiegen sind und jetzt müssen die

00:08:30: privaten Investoren dafür ran und die verlangen einfach auch höhere Zinsen für

00:08:34: die langfristigen Kreditvergaben.

00:08:37: Mit privaten Investoren meinst du aber vor allen Dingen institutionelle Investoren?

00:08:41: Genau, also ich meine jetzt halt nicht, genau, ich meine jetzt halt hier tatsächlich

00:08:44: Stiftungen, Renten oder Pensionskassen, ja Versicherungen.

00:08:51: Also das sind dann die privaten Käufer, die ich hiermit meine.

00:08:53: Okay, du hast so schön aufgesplittet. Kommen wir zum Thema Inflation.

00:09:00: Was erwarten wir hier denn für die nächsten Monate oder bis Jahresende?

00:09:04: Also in Deutschland, weil du es vorhin ja angesprochen hattest,

00:09:07: in Deutschland sind wir aktuell knapp bei viereinhalb Prozent in der Inflationsrate auf Jahresbasis.

00:09:11: Das ist natürlich immer noch deutlich über den Zielen der Zentralbanken,

00:09:15: aber auch schon wieder weit unter den Höchstständen vom vergangenen Jahr,

00:09:19: als wir ja über zehn Prozent waren.

00:09:21: Darüber sollten wir uns im ersten Moment, sag ich jetzt mal,

00:09:23: freuen, die nächsten zwei Prozent in der Inflation zu fallen.

00:09:27: Also jetzt von diesen vier Prozent auf die zwei Prozent.

00:09:31: Das kann dann allerdings tatsächlich ein langer Prozess werden,

00:09:34: der auch potenziell schwerer ist als das, was wir jetzt schon gesehen haben.

00:09:40: Auf dem aktuellen Zinsniveau, tut mir leid,

00:09:42: dass ich da wieder drauf zurückkomme, sind wir aber eigentlich schon relativ

00:09:46: restriktiv für die Zentralbanken,

00:09:48: sodass wir einfach diese 2% langfristig erreichen werden, indem wir einfach

00:09:55: auf dem Zinsniveau von den Zentralbanken wo wir aktuell sind.

00:10:00: Und für nächstes Jahr wirklich, also eher schon für die zweite Jahreshälfte

00:10:04: oder für das vierte Quartal nächstes Jahr,

00:10:07: da können wir dann vielleicht sogar auch schon Zinsrückgänge sehen,

00:10:11: also Zinscuts von den Zentralbanken, je nachdem, wo die Inflation dann steht.

00:10:17: Aber dann hätte die Zentralbank per se die Möglichkeit, aus den richtigen Gründen

00:10:22: heraus die Zinsen zu reduzieren.

00:10:24: Ziel ist ja Wachstum so ein bisschen auszubremsen eigentlich,

00:10:27: das ist ja zumindest in Europa gerade der Fall, würde ich mal sagen.

00:10:31: Genau, wir brauchen einfach eine gewisse Verlangsamung des Wachstums,

00:10:35: das sehen wir jetzt schon in Europa, das sehen wir noch nicht so stark in den USA,

00:10:41: aber eben wenn wir diese Verlangsamung dann oder diese Verlangsamung auch lange

00:10:47: genug war, dann sollte auch die Inflation einfach perspektivisch wieder fallen.

00:10:51: Okay.

00:10:55: Die Aktienanalysten sind sich zumindest in ihrer Schätzung einig,

00:10:58: dass das Gewinnwachstum von dem Stock 600, also dem europäischen breiten Aktienindex

00:11:03: von minus 1 Prozent auf minus 7 Prozent in 2024 oder dass sich das beschleunigt.

00:11:12: Damit dürften eigentlich, wenn die Gewinne runtergehen, höhere Ausgaben für

00:11:15: Investitionen eher zurückgestellt werden.

00:11:19: Heißt das dann, dass die Unternehmen mehr Barmittel ausschütten,

00:11:21: also in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen?

00:11:25: Also ich glaube, eine generelle Aussage jetzt hier ist tatsächlich schwierig.

00:11:29: Ich glaube, das ist mehr wirklich eine Frage dann auf Einzeltitelbasis,

00:11:33: wo dann hier wirklich jedes Unternehmen singulär betrachtet werden muss,

00:11:37: ob da höhere Dividenden ausgezahlt werden oder höhere Aktienrückkäufe potenziell

00:11:42: für nächstes Jahr möglich sind.

00:11:43: Per se allerdings sind sowohl Dividenden, Erhöhungen, wie auch eigentlich Aktienrückkaufprogramme

00:11:49: eigentlich ein sehr langfristiges Commitment des Unternehmens und tatsächlich

00:11:52: auch mit dann auch hohen Kosten verbunden.

00:11:56: Darum kann ich mir jetzt wirklich flächendeckend, also das sage ich jetzt mal

00:12:00: von 600 Unternehmen, 500 die Dividende erhöhen zum Beispiel,

00:12:04: tatsächlich eigentlich nur schwer vorstellen.

00:12:07: Genauso eben auch wie eine Ausweitung des Aktien oder von Aktienrückkaufprogrammen.

00:12:12: Das ist wirklich eine singuläre Geschichte, da ist sicherlich positives Überraschungspotenzial

00:12:18: drinnen, aber eben auch negatives.

00:12:20: Das wird dann, wie gesagt, aufs Unternehmen beziehungsweise auch auf den Sektor ankommen.

00:12:24: Jetzt haben wir in der Vergangenheit immer so ein bisschen gesagt,

00:12:26: Europas Aktienmarkt hat eigentlich eher so ein bisschen Aufholpotenzial.

00:12:29: Wenn ich mir jetzt die Wirtschaftsdaten anschaue, dreht sich das eigentlich

00:12:33: um. Also ich bin mehr in den USA oder auf der Seite der USA oder mehr in Europa auf dem Aktienmarkt.

00:12:40: Generell natürlich kommt wieder, ich sage jetzt mal zurück aufs Wachstumsbild

00:12:44: und natürlich auch ein bisschen einfach auf die Sektoren,

00:12:48: auf die Zusammensetzung der einzelnen Indizes, in die ich dann investieren möchte,

00:12:52: denn natürlich liegen die zukunftsträchtigeren Werte eher in den USA und da

00:12:58: sind jetzt die klassischen,

00:13:00: sage ich jetzt mal die Magnificent Seven, also die Technologieriesen,

00:13:04: die sind natürlich aktuell auch für die Zukunft gut gewappnet.

00:13:11: Trotzdem pauschalisieren, dass man jetzt nur in die USA investieren sollte,

00:13:15: will ich jetzt hier tatsächlich nicht,

00:13:18: weil wir auch Potenzial in in Europa sehen und es hier auch einfach interessante Sektoren gibt,

00:13:26: die man sich anschauen sollte, wie jetzt zum Beispiel einfach den Banken- oder

00:13:29: den Versicherungsmarkt,

00:13:30: der hier in Europa durchaus auch ausgeprägt ist, weil zum Beispiel in Europa

00:13:35: natürlich auch Bankenversicherungen von den hohen Zinsen, von den hohen Margen

00:13:39: natürlich auch profitieren können.

00:13:41: Und von daher, natürlich gibt es Ecken in den USA, die attraktiver sind,

00:13:46: aber es gibt auch attraktive Möglichkeiten zu investieren in Europa.

00:13:50: Und ich glaube, das macht einfach dann auch ein gesundes Portfolio aus,

00:13:53: aktives Management, wo man dann auch einfach mal von einem Land ins andere Land

00:13:58: wechselt oder auch einfach dann die Sektoren aktiv spielen kann.

00:14:02: Ich glaube, man kann so ein bisschen sagen, die Welt ist so ein bisschen in

00:14:04: Unordnung. Du hast es gerade erwähnt mit dem aktiven Management.

00:14:09: Wie komme ich denn als Anleger durch so oder gut durch so genauso unruhige Zeiten?

00:14:14: Also natürlich als Anleger wichtig ist es immer Ruhe zu bewahren,

00:14:19: immer auch seinem eigenen Investmentansatz treu zu bleiben und jetzt hat sich

00:14:25: nicht von kurzfristigen Volatilitäten und kurzfristigen Schocks zu sehr beeinflussen zu lassen.

00:14:36: Am Ende des Tages für Investoren ist es wirklich immer wichtig,

00:14:39: langfristig im Kapitalmarkt zu bleiben, dann hat man natürlich mal schlechte

00:14:44: Jahre dabei, aber vor allem dieses langfristige Investieren,

00:14:48: investiert bleiben ist hier wichtig und

00:14:52: Aktives Management kommt natürlich vor allem in solchen unsicheren Zeiten oder

00:14:56: in solchen volatilen Zeiten,

00:14:57: wie wir es aktuell oder die letzten Jahre gesehen haben, da ist dann natürlich

00:15:01: für aktives Management wirklich sehr viel Potenzial einfach da,

00:15:05: um hier dann auch wirklich die besten Erträge erwirtschaften zu können.

00:15:10: Wenn ich als Privatanleger, wenn mein Investmentansatz ist, ich kaufe mir einen

00:15:14: aktiven Fonds und dann heißt das aber letzten Endes auch eher,

00:15:18: nicht jetzt in so Zeiten zu verkaufen, sondern drin zu bleiben.

00:15:21: Du hast es erwähnt, Ukraine war mal ein kurzer Schock, dann ging es aber wieder

00:15:25: deutlich bergauf. Jetzt haben wir den Nahen Osten, das schockt natürlich jetzt

00:15:29: auch erstmal, aber letzten Endes auf die lange Sicht erholen sich die Märkte.

00:15:34: Vor Ukraina hatten wir Corona, da ist auch erstmal alles runtergegangen,

00:15:38: aber dann hat sich auch wieder alles erholt. Also ja, wir haben unsichere Zeiten,

00:15:41: aber wie gesagt, da sind dann natürlich Investmentlösungen eine super Möglichkeit,

00:15:46: auch einfach dann langfristig investiert zu bleiben.

00:15:49: Kommen wir zu den Anleihen. Du hattest am Eingang schon mal so ein bisschen

00:15:54: erwähnt, die Renditen von 30-jährigen Staatsanleihen oder von länger laufenden

00:15:59: Anleihen steigen und waren jetzt, ich glaube, über 5 Prozent.

00:16:02: Und haben wieder das Niveau von Sommer 2022 überstiegen und damit auch die zweijährige Anleihe.

00:16:10: Heißt, die Märkte gehen eigentlich davon aus, dass die Leitzinsen jetzt erstmal,

00:16:15: zumindest solange die Wirtschaft in den USA so stark ist, längerfristig hoch bleiben?

00:16:22: Genau, ich hatte es ja langfristig eigentlich schon erwähnt,

00:16:25: aber klar, das Wachstum ist gut.

00:16:28: Wir gehen darum auch davon aus, dass

00:16:31: wir zumindest in diesem Jahr keine Zinssenkungen sehen werden in den USA.

00:16:36: Nächstes Jahr ist das potenziell möglich, je nachdem wie sich die Wirtschaft

00:16:41: entwickelt, je nachdem wie sich die Inflation entwickelt.

00:16:44: Aber per se im nächsten Jahr, zweites, halbes Jahr, viertes Quartal vielleicht

00:16:49: so in dieser Richtung, sind durchaus Zinssenkungen in den USA möglich.

00:16:53: Aber bis dahin sollten die Zinsen eigentlich noch hoch bleiben.

00:16:59: Du hast es angesprochen, ja die 30-jährigen Staatsanleihen sind jetzt quasi

00:17:02: wieder auf dem Niveau der zweijährigen.

00:17:05: Das ist einfach diese Normalisierung. Das ist auch richtig, das ist auch gut

00:17:09: und das ist aber auch natürlich ein bisschen getrieben einfach durch positives Wachstum in den USA.

00:17:14: Die Wachstumserwartungen bleiben hier hoch und dann sehen wir auch einfach eine

00:17:18: Normalisierung der Zinsstrukturkurve.

00:17:21: Und so eine Art, was wir jetzt gerade eben sehen,

00:17:25: dass wir einfach diese Normalisierung sehen aufgrund von Wachstumsüberraschungen, die positiv sind,

00:17:31: das ist per se auch gut für den Kapitalmarkt, weil dann ist es wachstumsgetrieben

00:17:36: und Wachstum ist eigentlich ein gutes Umfeld für den Finanzmarkt.

00:17:41: Lohnt sich ein Rentenfonds jetzt wieder?

00:17:44: Natürlich hat ein Rentenfonds hier sehr attraktive Renditen,

00:17:49: die man sich langfristig sichern

00:17:53: kann, aber trotzdem möchte ich hier auch mehr darauf noch mal sagen.

00:17:59: Ein generelles Investment, einfach zu sagen, ja Rentenfonds sind jetzt das beste,

00:18:03: kann man in dem Sinne nicht treffen, das hängt dann immer von dem jeweiligen

00:18:06: Investor ab, das hängt von der Lebenssituation ab und das muss man einfach dann

00:18:10: individuell betrachten.

00:18:12: Aber für uns, und ich glaube das habe ich ja schon die letzten Male auch gesagt,

00:18:16: sind einfach wirklich die langfristigen Zinsen sehr attraktiv,

00:18:20: auch in unseren Produkten.

00:18:22: Und da haben wir natürlich auch eine große Allokation dann im Rentenmarkt oder

00:18:28: im festverzinslichen Wertpapiermarkt.

00:18:30: Und wenn die Zinsen wieder fallen, gibt es ja Kursgewinne.

00:18:33: Ganz genau.

00:18:34: Okay.

00:18:35: Und wenn sie nicht fallen, dann habe ich vier, fünf, sechs Prozent jährliche Rendite.

00:18:40: Genau, was ja auch attraktiv ist. Gut, dann sind wir eigentlich schon wieder

00:18:45: durch für dieses Mal. Wir haben es gehört.

00:18:49: Für mich das Wichtigste, was ich heute herausziehe, ist wahrscheinlich,

00:18:53: politische Börsen haben kurze Beine, auch wenn es vielleicht der Situation nicht

00:18:57: gerecht wird, diese Aussage.

00:18:59: Aber dennoch ist es natürlich wichtig, sich auch in unruhigen Zeiten ruhig zu

00:19:02: verhalten, seinem Investment treu zu bleiben und da auch weiter nach vorne zu

00:19:07: blicken, denn auch mit diversen Risiken, die wir da sehen, wird die Welt morgen nicht untergehen.

00:19:15: In diesem Sinne, Thomas, vielen Dank wieder für die tiefen Einblicke.

00:19:19: Danke dir fürs Gespräch.

00:19:21: Und wenn Sie uns weiterempfehlen möchten, tun Sie das. Abonnieren Sie uns gerne,

00:19:26: Geben Sie uns auch gerne Feedback unter info.meag.com.

00:19:30: Wir freuen uns über jedes Feedback und viele Grüße aus München.

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