Kräftige Kursgewinne unter der Lupe

Shownotes

In unserer neuen Ausgabe tauchen Jörg Graf und Thomas Ott tief in die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten ein. Sie werfen einen Blick auf die jüngsten Prognosen der OECD für die Eurozone, beleuchten die Inflationslage und diskutieren die Frage, ob die Kapitalmärkte den Notenbanken immer noch Glauben schenken. Beim Thema Aktien steht die bemerkenswerte Erholung der Börsenkurse seit vergangenem Herbst im Fokus und wie diese gerechtfertigt werden kann. Als Ausblick werden die Zentralbanken beleuchtet und welchen Einfluss der Kommunikationswechsel auf die Börse haben kann. Viel Spaß beim Anhören!

Märkte & Trends Podcast


Rechtlicher Hinweis: Diese Information dient Werbezwecken der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH. Die Informationen stammen von Quellen, die die MEAG als zuverlässig einschätzt. Die tatsächlichen Entwicklungen können wesentlich von den geäußerten Erwartungen abweichen. Die MEAG behält sich Änderungen der Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Informationen zu aktualisieren. Die Informationen sind nicht als Anlageberatung, Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten gedacht, und genügen nicht den Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlage(strategie-)empfehlungen. Es besteht kein Verbot für den Ersteller vor bzw. nach Veröffentlichung dieser Unterlagen mit den entsprechenden Finanzinstrumenten zu handeln. MEAG übernimmt keine Haftung für einen unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, der sich aus einer Verwendung dieser Veröffentlichung oder ihres Inhalts ergibt. Soweit hier konkrete Produkte genannt werden, sollte eine Anlageentscheidung allein auf Grundlage der verbindlichen Verkaufsunterlagen getroffen werden. Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Weder die MEAG noch die mit ihr verbundenen Unternehmen, ihre Führungskräfte oder Beschäftigte übernehmen irgendeine Haftung für einen unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, der sich aus einer Verwendung dieser Veröffentlichung oder ihres Inhalts ergibt. Diese Information wird von der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH ("MEAG"), München, zur Verfügung gestellt. Die MEAG ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft im Sinne des Kapitalanlagegesetzbuches. Sie verwaltet Publikumsinvestmentvermögen und Spezial-AIF mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten und erbringt die Finanzportfolioverwaltung für institutionelle Anleger, die nicht der Munich Re (Gruppe) angehören. Im Rahmen investmentrechtlicher Zulässigkeit kooperiert die MEAG eng mit der MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH. Diese ist ein reiner Konzern-Asset-Manager und erbringt die Finanz- und Immobilienportfolioverwaltung sowie die Anlageberatung ausschließlich für Unternehmen der Munich Re (Gruppe). Alle Rechte vorbehalten

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00:00:00: Aber per se eher etwas positives Überraschungspotenzial für die USA auch im nächsten Jahr.

00:00:06: Beide Zentralbanken haben ja betont, dass der Kampf gegen die Inflation noch

00:00:09: nicht wirklich vorbei ist.

00:00:11: Da werden wir vor allem drauf schauen, was passiert mit dem Dotplot für das Ende 2024.

00:00:18: Bei dem ganzen geopolitischen Getöse, das da unterwegs ist, hört sich das in

00:00:23: Summe doch alles gar nicht so schlecht an.

00:00:26: Herzlich willkommen zu Märkte und Trends im September 2023. Mein Name ist Jörg

00:00:31: Graf und heute wieder mit dir, Thomas. Herzlich willkommen.

00:00:35: Hallo Jörg, freut mich wieder einmal hier zu sein.

00:00:38: Kräftige Kursgewinne in 2023 bzw. seit dem letzten Herbst 2022.

00:00:43: Ging es doch einiges nach oben an den Aktienmärkten? Die amerikanische Notenbank,

00:00:49: kommt da jetzt eine Zinspause?

00:00:50: Wie sieht die Inflation aus? All das werden wir heute besprechen.

00:01:15: In der Septemberprognose geht die OECD, also die Organisation für wirtschaftliche

00:01:20: Zusammenarbeit und Entwicklung davon aus,

00:01:22: dass sich die Dynamik in der Eurozone und das im Gegensatz zu den USA nach dem

00:01:27: Passieren der aktuellen Wachstumsdelle in 2024 schon wieder die Wirtschaft ansteigt.

00:01:33: Erstens sehen wir das auch so, beziehungsweise auch für Deutschland gibt es

00:01:36: ja so einen geschätzten Rückgang von 0,3 Prozent dieses Jahr.

00:01:41: Für 2024 geht der IWF und OECD schon wieder von einem 1,3 Prozent Plus Wachstum

00:01:47: auf. Sehen wir das auch so?

00:01:49: Also erstmal würde ich sagen, dass solche...

00:01:51: Punktschätzungen sehr sehr schwer sind. Generell sind wir aber tatsächlich sehr

00:01:56: nah an den Erwartungen von der OECD, wobei man dennoch auch unterscheiden muss

00:02:00: tatsächlich hier ein bisschen in den Details.

00:02:02: Also vor allem meine ich jetzt die Eurozone, muss man ein bisschen auf die Länder

00:02:05: aufteilen und natürlich auf der anderen Seite die USA.

00:02:08: Dieses Jahr gehen wir für die USA am Ende des Tages von einem sehr starken Wachstum

00:02:13: aus, von einem sehr starken realen Wachstum von knapp unter zwei Prozent.

00:02:18: Das werden wir aber nach aktuellen Einschätzungen für nächstes Jahr nicht unbedingt

00:02:23: halten können und dort eine deutliche Verlangsamung sehen in den USA.

00:02:27: Ob sich das wirklich so ergeben wird, vor allem für die erste Jahreshälfte sind

00:02:31: da die Einschätzungen eher negativ, wird sich zeigen.

00:02:36: Also da bleibt tatsächlich etwas spannend. In Europa sehen wir für dieses und

00:02:41: nächstes Jahr eigentlich ein relativ stabiles Wachstum von knapp einem halben

00:02:45: Prozent real, jedoch verschieben sich hier die Treiber von dem Wachstum.

00:02:49: Also du hattest es angesprochen, Deutschland dieses Jahr eher schwach.

00:02:53: Teilweise sagen wir auch eben negatives Wachstum. Gehen wir für nächstes Jahr

00:02:57: dagegen davon aus, dass das Wachstum doch wieder deutlich steigen wird.

00:03:01: Während dieses Jahr die Peripherie sehr stark war, da gehen wir davon aus,

00:03:05: dass die Peripherie des nächstes Jahr nicht halten kann. Also hier gibt es einen

00:03:07: kleinen Shift einfach in der Eurozone. Wer wächst stärker, wer wächst schwächer.

00:03:12: Also lange Rede kurz, für das nächste Jahr eher aktuell vom Markt erwartet eine

00:03:17: Konvergenz von Wachstum. Die USA nähert sich in der Theorie dem von Europa an vom Niveau her.

00:03:25: Ob wir das wirklich so sehen werden, zeigt sich dann in der Zukunft.

00:03:29: Wie realistisch ist denn so eine Verlangsamung für die USA? Da wird natürlich

00:03:34: nächstes Jahr gewählt, da wird noch viel Lärm durchaus entstehen in den USA.

00:03:39: Aber wie realistisch ist das?

00:03:42: Das sind ja alle Investitionsentscheidungen von beiden, eigentlich ja noch Richtung

00:03:48: Wachstum, teilen ja noch Richtung Wachstum, aber gibt es denn da irgendwie wirklich

00:03:52: eine Delle, wenn da jetzt Wahlen zum Beispiel stehen?

00:03:54: Ja, also natürlich aktuell muss man fairerweise sagen, dass die ganzen Corona-Maßnahmen,

00:03:59: die vor zwei Jahren getroffen wurden, die tragen auch das Wachstum heute noch.

00:04:02: Das wird jetzt halt auch nicht von daher über die nächsten drei Monate wahrscheinlich auslaufen.

00:04:07: Haben in den USA auch immer noch starken Arbeitsmarkt, starke Retail-Sales.

00:04:11: Also von daher ist da tatsächlich noch Potenzial nach oben. Daher ist wirklich

00:04:17: diese Abschwächung, dann am Ende auch die die Grätchenfrage.

00:04:20: Und ich bin von einem Abschwung in den USA speziell jetzt noch nicht hundertprozentig überzeugt,

00:04:26: denn genau wie du es gesagt hast, per se hat für die USA Next ja keiner ein

00:04:31: wirkliches Interesse daran, dass wir deutlich weniger Wachstum sehen werden.

00:04:36: Und das könnte im Umkehrschluss dann natürlich wieder zu einer Aufwertung der

00:04:40: Wachstumsprognosen führen und somit auch dem Finanzmarkt helfen.

00:04:44: Natürlich geht dann da ein bisschen Zinsrisiko oder was da mit den Zinsen passiert,

00:04:48: geht dann damit einher auf der Risikoseite, aber da bin ich sicher,

00:04:53: da sprechen wir gleich auch noch ein bisschen mehr.

00:04:55: Aber per se vielleicht eher etwas positives Überraschungspotenzial für die USA auch im nächsten Jahr.

00:05:02: Hat da Retail Sales, also der Einzelhandel einen großen Einfluss?

00:05:05: Ja, natürlich. Retail Sales, also der Einzelhandel ist da sehr wichtig,

00:05:09: auch einfach als Stimmungsindikator für uns.

00:05:12: Wir kommen jetzt im nächsten Quartal eben auch Thanksgiving Season wieder rein.

00:05:16: Wir kommen auch wieder in die Weihnachtssaison rein im nächsten Quartal.

00:05:19: Und da ist es natürlich immer positiv, wenn man mit einem starken Einzelhandel

00:05:23: und mit einer positiven Konsumentenstimmung reingeht.

00:05:27: Kommen wir zum Thema Inflation. Beide Zentralbanken haben ja betont,

00:05:31: dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht wirklich vorbei ist.

00:05:35: Normalerweise werden weitere Zinserhöhungen oder Zinsschritte ja eigentlich

00:05:38: als Belastung eher gesehen, aber diesmal eher nicht.

00:05:42: Glauben die Kapitalmarkt-Teilnehmer den Notenbanken nicht mehr?

00:05:47: Ich würde es sogar umgekehrt sehen. Ich glaube, dass die Investoren den Zentralbanken

00:05:51: sehr genau glauben und darum haben wir auch diese Reaktion auf die letzte Kommunikation

00:05:55: zum Beispiel der Europäischen Zentralbank gesehen.

00:05:58: Dass wir diese Reaktion gesehen haben, die ein bisschen anders war,

00:06:02: lag schlicht an der Kommunikation, wie diese Entscheidung hier rübergebracht wurde.

00:06:08: Weil einfach hier die EZB uns gesagt hat, eigentlich das war der letzte Zinsschritt

00:06:12: und dieser letzte Zinsschritt für die Märkte ist per se eigentlich positiv.

00:06:17: Darum schauen wir mal, was heute Abend von der amerikanischen Zentralbank kommt.

00:06:21: Die haben heute ihre Sitzung, da warten wir aktuell noch sehr gespannt drauf,

00:06:24: aber per se die Investoren glauben den Zentralbanken schon.

00:06:27: Was waren da, also ich habe gehört, Miss Lagarde oder Madame Lagarde hat die

00:06:32: Handys abnehmen lassen von den Teilnehmern, aber es war anders diesmal bei der Kommunikation.

00:06:36: Naja, das mit den Handys, das hat mehr eine Spitzelaffäre zu tun,

00:06:40: dass einfach viele Informationen schon vor der Pressekonferenz an Marktteilnehmer

00:06:44: weitergegeben werden und das darf natürlich nicht der Fall sein.

00:06:48: Also was war tatsächlich anders? Also ich denke, dass die Zentralbanken die

00:06:52: letzten Jahre generell eigentlich einen sehr guten Job gemacht haben.

00:06:56: Das klingt komisch bei den Inflationszahlen vom letzten Jahr,

00:06:59: aber im Grunde haben sie eigentlich sehr viel richtig gemacht.

00:07:02: Der Kommunikation von einzelnen Entscheidungen oder von Spitzeln kann man sich

00:07:06: natürlich drüber streiten.

00:07:08: Letzte Woche hatten wir eben die EZB und da haben wir die klare Kommunikation

00:07:11: erhalten und ich zitiere jetzt mal Giovanni Trapattoni, die Fußballfans werden

00:07:16: sich daran erinnern, ich habe fertig.

00:07:18: Sie hat uns quasi wirklich klar gesagt, die Zinsen sind schon deutlich restriktiv,

00:07:23: sie müssen allerdings auf diesem Niveau bleiben und dann werden wir langfristig

00:07:28: eine Verlangsamung der Wirtschaft sehen. Wir werden langfristig die Inflation auf Ziel bringen.

00:07:34: Und daher gehe ich oder gehen wir jetzt eigentlich nicht mehr von einer weiteren

00:07:37: Erhöhung der EZB aus, also von einem weiteren Zinsschritt.

00:07:41: Du hast eben schon gesagt, USA kommt heute Abend. Jetzt sind wir in der Situation,

00:07:44: dass wir hier heute Mittag sitzen, heute Abend wird es veröffentlicht.

00:07:47: Was erwarten wir da? Und Sie können, wenn Sie den Podcast hören,

00:07:50: dann direkt mal überprüfen, ob der Thomas recht hatte.

00:07:53: Also wir gehen für die USA für heute von einer Pause aus. Wir glauben nicht,

00:07:58: dass die USA heute die Zinsen noch mal erhöhen wird, das ist allerdings auch

00:08:02: Marktmeinung, also da ist auch tatsächlich kein Zinsschritt eingepreist.

00:08:06: Wir gehen allerdings davon aus, dass die Rhetorik tatsächlich etwas mehr auf

00:08:11: der restriktiven Seite sein wird.

00:08:12: Also wir denken nicht, dass der amerikanische Zentralbank-Chef,

00:08:17: also Jerome Powell, genauso wie Lagarde sagen wird, ich habe fertig,

00:08:21: sondern er wird sich die Tür offen lassen für einen potenziellen Zinsschritt im November.

00:08:25: Der könnte noch kommen, beziehungsweise worauf wir auch sehr stark achten werden,

00:08:31: das ist der sogenannte Dot-Plot, das sind quasi die langfristigen Zinserwartungen

00:08:35: von den amerikanischen Zentralbänkern.

00:08:37: Und da werden wir vor allem darauf schauen, was passiert mit dem Dotplot für das Ende 2024.

00:08:43: Wenn der unverändert bleibt, dann ist es eher ein akkumulatives,

00:08:49: also ein dovishes Signal. Davon sollten die Kapitalmärkte profitieren.

00:08:54: Wenn der nach oben angehoben wird, dann könnte es nochmal ein bisschen Volatilität

00:08:59: geben. Aber im Grunde ist es eher das, worauf wir achten werden.

00:09:03: Davisches Signal heißt immer so ein bisschen Zinsen bleiben,

00:09:05: also werden nicht erhöht, sondern...

00:09:08: Genau, ich entschuldige den Fachbegriff.

00:09:12: Genau, das bedeutet einfach, dass man mehr auf der unterstützenden Seite ist von der Rhetorik her.

00:09:19: Kommen wir zu den Aktien. Ich hatte es einleitend schon gesagt,

00:09:22: Börsenkurse seit vergangenem Herbst bis jetzt September 2023,

00:09:25: doch eine deutliche Erholung.

00:09:29: Geht es den Unternehmen denn wirklich so gut? Gibt es wirtschaftliche Gründe,

00:09:32: die das auch unterstützen?

00:09:34: Und hat der Markt hier immer recht?

00:09:38: Hat der Markt immer recht? Also das ist jetzt tatsächlich eine sehr philosophische

00:09:43: Frage und da können wir wahrscheinlich eine eigene Podcast-Folge drüber machen

00:09:48: oder auch einen Kurs an der Universität dazu belegen.

00:09:50: Aber generell kann man denke ich schon sagen, der Markt handelt zwar ab und

00:09:54: an irrational und bewegt sich weg vom langfristigen fairen Wert für eine kurze

00:09:59: Zeit, aber im Grunde hat der Markt immer recht.

00:10:03: Für die Bewegungen, die wir jetzt seit letztem Jahr gesehen haben,

00:10:06: gibt es natürlich fundamentale Gründe, warum das so passiert ist.

00:10:11: Das Wachstum hatten wir vorhin angesprochen, wurde stetig nach oben revidiert.

00:10:15: Dann hatten wir Neuerungen im AI-Bereich, also im Bereich der künstlichen Intelligenz.

00:10:22: Das erhöht den ...

00:10:24: Künftigen Wert von von Titeln, weil die Effizienz von Unternehmen einfach steigt

00:10:29: und darüber hinaus noch viele andere Themen, die hier einfach positiv gewirkt haben.

00:10:34: Also ja, es gibt definitiv Gründe, warum der Markt nun dort steht,

00:10:39: wo er ist und das ist für den Moment definitiv auch gerechtfertigt.

00:10:42: Man sieht ja doch öfter Arbeitsmarktzahlen aus den USA und die dann auch natürlich

00:10:47: in Börsennachrichten verhandelt werden. Wie eng muss ich die in den USA beobachten?

00:10:52: Und dann natürlich auch Auswirkungen, klar, auf Inflation zum einen,

00:10:55: auf die Gewinne der Unternehmen.

00:10:57: Ja, Arbeitsmarkt, auch ein sehr guter Punkt für die gerade gestellte Frage,

00:11:01: der weiterhin einfach sehr, sehr stark ist, sowohl eigentlich in Europa wie

00:11:04: auch in den USA. Und klar, wir kennen es auch, solange wir einen Job haben,

00:11:09: können wir auch konsumieren.

00:11:11: Und aktuell sind wir eigentlich global gesehen, also in der entwickelten Welt,

00:11:15: überall fast nah an Vollbeschäftigung.

00:11:19: Dennoch, den Arbeitsmarkt schaue ich persönlich mir sehr genau an,

00:11:22: denn ich persönlich gehe davon aus, wenn wir hier eine deutliche Abkühlung sehen,

00:11:27: dann sehen wir auch eine deutliche Abschwächung einfach in der Wirtschaft und

00:11:30: dann können wir auch die von uns herbeigesprochene Rezession tatsächlich sehen.

00:11:36: Solange jedoch der Arbeitsmarkt stark ist, denke ich, ist eine Rezession eher

00:11:40: unwahrscheinlich und für den Moment gibt es nicht unbedingt Hinweise,

00:11:44: dass sich der Arbeitsmarkt tatsächlich weiterhin materiell abschwächen sollte.

00:11:48: Für die Inflation auf der anderen Seite ist eher dann das Lohnwachstum entscheidend,

00:11:54: weniger unbedingt die Zahl der Beschäftigten und das Lohnwachstum ist aber im

00:11:59: Verhältnis in line, also innerhalb dem, was oder bewegt sich innerhalb der Bandbreite,

00:12:04: was für die amerikanische Zentralbank stemmbar ist.

00:12:09: Jetzt nehmen wir mal an, die amerikanische Notenbank, die FED hat doch recht

00:12:13: und die Wirtschaft läuft doch ein bisschen besser und es gibt noch eine Zinserhöhung im November.

00:12:20: Gibt es da eine Korrektur am Markt und gilt dann don't fight the Fed?

00:12:24: Also stelle dich am besten nicht gegen die Notenbank.

00:12:28: Also sich nicht gegen eine Zentralbank zu stellen ist schon mal eine gute Idee,

00:12:32: denn die Zentralbank hat am Ende des Tages immer die tieferen Taschen als man

00:12:36: selber, von daher eher innerhalb der der Fed bleiben und darum macht es per se aktuell auch keiner.

00:12:43: Also wir haben es jetzt schon gesehen über die letzten Monate,

00:12:45: dass die Investoren die Zinssenkungen für das nächste Jahr herausgepreist haben,

00:12:51: was davor noch drinnen war und sich somit der Fett langsam angenähert haben.

00:12:55: Also und inzwischen sind sich die Fett und die Investoren da eigentlich einig,

00:13:00: was für nächstes Jahr passieren sollte.

00:13:02: Wir haben also bereits eigentlich die Anpassung auf der Zinsseite gesehen,

00:13:06: das war aber mehr etwas, was wir jetzt wirklich am kurzen Ende der Zinsseite

00:13:10: gesehen haben und weniger am langen Bereich.

00:13:14: Interessant wird eben deswegen, was ich auch vorhin schon angesprochen hatte,

00:13:18: wie gesagt der Dot-Plot heute Nacht, was da passieren wird, wenn dieser heute

00:13:23: Nacht einfach unverändert bleibt, dann könnte das eben dementsprechend positiv

00:13:27: für den Markt sein, weil dann weniger Bewegung auf der Zinsseite für nächstes

00:13:31: Jahr tatsächlich ansteht.

00:13:32: Gucken wir uns nächstes Mal nochmal ein bisschen an, Dotplot,

00:13:34: finde ich ganz interessant.

00:13:36: Kommen wir zu den Anleihen. Bei den Unternehmensanleihen in Europa,

00:13:39: wie sieht es aus? Ich habe zwei Statements gefunden, der eine lautet europäische

00:13:43: Unternehmensanleihen, Papiere guter Bonität mit Potenzial.

00:13:47: Der andere heißt US-Unternehmensanleihen, gute Chance-Risikoferhältnis,

00:13:51: aber nur bei Investment-Crate-Papieren.

00:13:53: Letzten Endes ist es ja die gleiche Aussage für beide Seiten.

00:13:56: Also nur mit guter Bonität, um am Ende dann doch Rendite zu bekommen mit einem

00:14:01: überschaubaren Risiko, oder?

00:14:02: Genau. Also per se kommt da natürlich auch einfach der Zeithorizont ins Spiel.

00:14:09: Also es ist jetzt nicht unbedingt davon auszugehen, dass über die nächsten,

00:14:12: ich sag jetzt mal drei, sechs Monate wirklich, von mir aus auch zwölf Monate,

00:14:18: wirklich viel Stress jetzt auch auf weniger guten Titeln passieren wird,

00:14:24: aber natürlich in die Zukunft blickend etwas länger hinaus bin ich da eher vorsichtiger.

00:14:29: Von daher fühle ich mich tatsächlich auch über die nächsten Monate mit kurzlaufenden

00:14:34: Investment Grade, also guter Bonität tatsächlich einfach wohler.

00:14:38: Und das ist auch einer unserer strategischen Kernpositionen einfach im Portfolio, die wir haben.

00:14:49: Gute Punität, kurze Laufzeit, da haben wir hohe Zinsen beim Verhältnis relativ

00:14:53: geringem Risiko und von daher fühlen wir uns da sehr wohl.

00:14:57: Einfach bei Papieren mit niedriger oder mit zweifelhafter Qualität,

00:15:01: da schauen wir einfach sehr genau hin, was sind wirklich die guten,

00:15:04: also die guten Namen im schlechten Qualitätssegment, damit wir uns die auch

00:15:10: noch selektiv hineinkaufen können, aber auf,

00:15:14: breiter Front präferieren wir eigentlich weiterhin eher die Investment Grade

00:15:18: Anleihen mit kurzer Laufzeit.

00:15:21: Okay, bei dem ganzen geopolitischen, ich nenne es jetzt mal getöse,

00:15:25: das da unterwegs ist, hört sich das in Summe doch alles gar nicht so schlecht an.

00:15:30: Genau, wir sind generell eigentlich positiv aufgestellt.

00:15:35: Für die nächsten Monate denken wir schon,

00:15:38: dass der Markt jetzt hier viel hinter sich hat, aber generell erwarten wir jetzt

00:15:44: keinen Totalzusammenbruch für den Markt, sondern sind hier eher positiv blickend

00:15:48: in die Zukunft eingestellt.

00:15:51: Gut, dann war es schon wieder. Einmal lieben Dank, Thomas.

00:15:54: Ja, vielen herzlichen Dank.

00:15:55: Wenn Sie Fragen haben, Kommentare oder mal irgendwas von uns Bestimmtes hören

00:16:00: möchten, schreiben Sie uns gerne at infoatmerk.com.

00:16:03: Sie können uns natürlich auch bewerten auf den üblichen Portalen,

00:16:06: den ganzen Streaming-Portalen, die es da draußen gibt. Apple,

00:16:10: Spotify, Deezer, was auch immer. Gibt es ja jede Menge mittlerweile,

00:16:14: wo wir auch überall vertreten sind.

00:16:16: Wir freuen uns jetzt, obwohl wir erst Mittwoch haben, trotzdem schon mal auf

00:16:19: die Wiesn am Wochenende würde ich sagen und bis dahin erst mal schöne Grüße aus München.

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