Wie der Aktienmarkt gerade die Schwerkraft austrickst
Shownotes
Nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten im August folgte auch im September eine Enttäuschung. Grund zur Sorge – oder sogar ein Rezessionssignal? Jörg Graf und Thomas Ott werfen einen genaueren Blick auf den US-Arbeitsmarkt und ordnen die aktuellen Entwicklungen ins Gesamtbild ein.
In Europa richtet sich der Fokus der Investoren erneut auf Frankreich: Das abermalige Scheitern der Regierung und das weiterhin hohe Staatsdefizit sorgen für Verunsicherung. Welche Auswege gibt es – und droht die schlechte Stimmung auf den Rest Europas überzugreifen?
Außerdem sprechen wir in dieser Folge über folgende Fragen: • Sind umfassende Zollrücknahmen realistisch? • Welche Geschäftsmodelle treiben aktuell den Markt? • Worauf sollten Anleger jetzt bei Anleihen achten?
Viel Spaß beim Anhören – lasst gerne eine Bewertung da, wenn euch der Podcast gefallen hat. Auch über Feedback und Fragen freuen wir uns immer, einfach per Mail an info@meag.com
Rechtlicher Hinweis: Diese Information dient Werbezwecken der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH. Die Informationen stammen von Quellen, die die MEAG als zuverlässig einschätzt. Die tatsächlichen Entwicklungen können wesentlich von den geäußerten Erwartungen abweichen. Die MEAG behält sich Änderungen der Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Informationen zu aktualisieren. Die Informationen sind nicht als Anlageberatung, Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten gedacht, und genügen nicht den Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlage(strategie-)empfehlungen. Es besteht kein Verbot für den Ersteller vor bzw. nach Veröffentlichung dieser Unterlagen mit den entsprechenden Finanzinstrumenten zu handeln. MEAG übernimmt keine Haftung für einen unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, der sich aus einer Verwendung dieser Veröffentlichung oder ihres Inhalts ergibt. Soweit hier konkrete Produkte genannt werden, sollte eine Anlageentscheidung allein auf Grundlage der verbindlichen Verkaufsunterlagen getroffen werden. Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Weder die MEAG noch die mit ihr verbundenen Unternehmen, ihre Führungskräfte oder Beschäftigte übernehmen irgendeine Haftung für einen unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, der sich aus einer Verwendung dieser Veröffentlichung oder ihres Inhalts ergibt. Diese Information wird von der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH ("MEAG"), München, zur Verfügung gestellt. Die MEAG ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft im Sinne des Kapitalanlagegesetzbuches. Sie verwaltet Publikumsinvestmentvermögen und Spezial-AIF mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten und erbringt die Finanzportfolioverwaltung für institutionelle Anleger, die nicht der Munich Re (Gruppe) angehören. Im Rahmen investmentrechtlicher Zulässigkeit kooperiert die MEAG eng mit der MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH. Diese ist ein reiner Konzern-Asset-Manager und erbringt die Finanz- und Immobilienportfolioverwaltung sowie die Anlageberatung ausschließlich für Unternehmen der Munich Re (Gruppe). Alle Rechte vorbehalten
Transkript anzeigen
Thomas: Man kann einen Sprint nicht ewig durchhalten und wir haben jetzt von den USA
Thomas: die letzten Jahre, die letzten Monate wirklich einen Sprint gesehen.
Thomas: Dieser schwächere Arbeitsmarkt, den wir jetzt zweimal hintereinander gesehen
Thomas: haben, der senkt einfach den Druck auf der Inflationsseite und das gibt der
Thomas: Fett wieder ein bisschen mehr Spielraum, da noch wirklich die Zinsen zu senken.
Jörg: Frankreich bleibt die Wundertüte, endet das Ganze in Neuwahlen,
Jörg: was wir da gerade sehen, gibt es eine Minderheitsregierung.
Thomas: Man sollte eben nicht blindlinks kaufen, aber man darf sich auch von den Medien
Thomas: hier nicht verrückt machen lassen.
Jörg: Herzlich willkommen zu Märkte und Trends am 8. September.
Jörg: Mein Name ist Jörg Graf und mit mir im Studio ist wie immer unser Experte Thomas
Jörg: Ott. Thomas, herzlich willkommen.
Thomas: Hallo Jörg, hallo in die Runde. Ich freue mich heute wieder dabei zu sein und
Thomas: ich freue mich auch mit dir heute wieder im Studio sitzen zu dürfen, Jörg.
Jörg: Ich freue mich auch.
Jörg: Starten wir mit der Wirtschaft. Aus den USA kamen erneut schwächere Arbeitsmarktdaten.
Jörg: Nach der deutlichen Enttäuschung im August schon jetzt die nächste Delle.
Jörg: Gleichzeitig spricht aber niemand von der Rezession. Wie passt das zusammen?
Jörg: Ist das alles überdeckt durch die Trump-Eskapaden?
Thomas: Ja, ich glaube, es ist ein bisschen zweigeteilt. Um mal eine Metapher oder ein
Thomas: Bild vielleicht aus dem Sport zu nehmen.
Thomas: Man kennt es, man kann einen Sprint nicht ewig durchhalten.
Thomas: Und wir haben jetzt von den USA die letzten Jahre, die letzten Monate wirklich
Thomas: einen Sprint gesehen. Und irgendwann gehen wir aber von einem Sprint wirklich
Thomas: in so ein Jogging, im gemütlicheres Tempo einfach über das, was man über längere Distanz halten kann.
Thomas: Und in genau dieser Phase sind wir gerade eben. Und dabei ist der Übergang jetzt nicht ganz einfach.
Thomas: Klar, der Puls geht auch ein bisschen runter, aber wir wollen einfach hier in
Thomas: diesem Übergang jetzt nicht zusammenbrechen. Und das ist genau das,
Thomas: was wir bei den USA gerade eben sehen.
Thomas: Die Dynamik lässt nach, aber es gibt weiterhin keine direkten Rezessionssignale
Thomas: und dazu gehört auch einfach ein sich abkühlender Arbeitsmarkt.
Thomas: Dennoch, der Konsum hält, die Unternehmen investieren weiterhin und die Gewinnentwicklung
Thomas: auch bei vielen großen Unternehmen ist weiterhin robust.
Thomas: Von daher eben eine Abkühlung, aber jetzt kein Zusammenbruch,
Thomas: keine Rezession in den USA. Ja.
Jörg: Heißt dann auch im Klartext, Trump kriegt seinen Willen?
Jörg: Nein, Quatsch. Die FED kann jetzt auch die Zinsen dann eigentlich senken,
Jörg: wenn die Wirtschaft so abkühlt im September, oder?
Thomas: Es ist wichtig, hier wirklich nochmal zu betonen, dass die FED weiterhin Unabhängigkeit
Thomas: ist und dass Trump nicht seinen Willen bekommt.
Thomas: Sondern dieser schwächere Arbeitsmarkt, den wir jetzt zweimal hintereinander
Thomas: gesehen haben, der senkt einfach den Druck auf der Inflationsseite und das gibt
Thomas: der FED wieder ein bisschen mehr Spielraum, um dann auch wirklich die Zinsen
Thomas: zu senken aus freien Stücken.
Thomas: Und auch eben nicht als Panikreaktion auf den Arbeitsmarkt, sondern einfach
Thomas: um diesen Übergang vom Vollsprint auf das Joggen zu erleichtern.
Thomas: Wichtig ist auch, dass der Markt wirklich auf einen sanften Pfad schaut.
Thomas: Das dürfte dann die Risikoanlagen unterstützen und sollte auch wenig Effekte auf den Dollar haben.
Thomas: Also was heißt auf einen sanften Pfad? Es geht darum, was sagt die FED uns,
Thomas: weswegen kattet sie eben keine Überreaktion, sondern Anpassung der wirtschaftlichen.
Jörg: Also ganz rationale Entscheidungen der US-Notenbank.
Thomas: Ganz rationale wirtschaftspolitische Entscheidungen, genau.
Jörg: Sehr gut, okay. Wieder zum nächsten rationalen Thema.
Jörg: Nein, nicht rational, wir sprechen immer wieder über die Zölle,
Jörg: die verhängt werden, die zurückgezogen werden, die wieder neu ausgesprochen
Jörg: werden, die Höhe schwankt ständig.
Jörg: Jetzt haben wir gesehen, dass Gerichte sie weitestgehend als illegal eingestuft haben.
Jörg: Der Kampf ist natürlich nicht zu Ende, ist jetzt an den Supreme Court überwiesen. Was heißt das jetzt?
Thomas: Ja, das wissen wir tatsächlich noch nicht ganz genau. Also es gab jetzt kleinere
Thomas: oder untere Gerichte in den USA, die die Begründung für die Zölle als illegal
Thomas: zurückgewiesen haben und den Fall an den Supreme Court verwiesen haben.
Thomas: Hier bleibt jetzt einfach eine gewisse weitere Unsicherheit,
Thomas: was am Ende des Tages effektiv rauskommen wird.
Thomas: Für die Unternehmen ist allerdings wirklich Planbarkeit eigentlich wichtiger
Thomas: als der Zollsatz am Ende des Tages selbst.
Thomas: Jeder, der irgendwo eine Hardware, Maschinen oder Produkte importieren möchte,
Thomas: der schaut jetzt eben da genau, sehr genau hin.
Thomas: Aber es wäre trotzdem auch sehr überraschend, wenn der Supreme Court die Zölle
Thomas: komplett als illegal einstuft und komplett zurücknimmt. Davon gehen wir nicht aus.
Thomas: Aber klar, es ist ein wichtiger Marktreiber aktuell.
Jörg: Zumal ja einige Richter von Trump ernannt, dann doch drin sitzen mittlerweile.
Thomas: Darum wäre es auch die Überraschung, wenn da wirklich die komplett gegen Trump stimmen würden.
Jörg: Also fliegen wir mal oder gehen wir mal nach Europa rüber. Frankreich bleibt
Jörg: die Wundertüte, endet das Ganze in Neuwahlen, was wir da gerade sehen.
Jörg: Gibt es eine Minderheitsregierung und im Fokus natürlich die langlaufenden Zinsen und das Staatsdefizit.
Jörg: Ich glaube vor ein paar, vor ein, zwei Wochen ging es in die WHO um,
Jörg: dass irgendwie Kredite übernehmen auf Frankreich. Also auch Gerüchteküche brodelt da so ein bisschen.
Thomas: Also es war nicht die WHO, sondern man hat ins Spiel gebracht,
Thomas: dass der IMF, also International Währungsfonds eingreifen müsste,
Thomas: aber das war völlig übertrieben.
Thomas: Da hat auch einfach der IMF schon gesagt, also das wird nicht passieren.
Thomas: Da hat auch Präsidentin der EZB, die ja selber mal Finanzministerin in Frankreich
Thomas: war, auch schon gesagt, nein, das ist ein Schmarrn.
Jörg: Aber seht ihr da was als Belastung für den Markt jetzt oder?
Thomas: Ja, indirekt natürlich. Frankreich ist schon ein großer Tanker einfach für Europa
Thomas: und wenn der an Schlingern gerät, dann kann das natürlich schon auch auf die
Thomas: Nachbarländer oder auf Europa an sich einfach übergreifen.
Thomas: Und entscheidend sind hier dann auch tatsächlich eher so ein bisschen diese
Thomas: langlaufenden Renditen und der Spread auch zu Deutschland,
Thomas: weil wenn die wirklich dauerhaft steigen, dann hat das eben auch Auswirkungen
Thomas: auf die Refinanzierungen, dann hat das Auswirkungen auf Banken und auch auf Firmen im Euroraum.
Thomas: Aber klar, Europa hat weiterhin die EZB und die EZB wird im Grunde dann schon
Thomas: auch einschreiten, wenn da wirklich irgendwas Größeres passieren würde.
Thomas: Darum, es ist ein Thema, es ist ein Risiko, aber es gehört jetzt,
Thomas: dass sich die Situation eskaliert, definitiv nicht zu unserem Basisszenario,
Thomas: aber es ist was, was wir auf dem Radar haben.
Jörg: Gehen wir zu den Aktien. Aktienmärkte halten sich weitestgehend stabil,
Jörg: trotz relativ vieler Einflussfaktoren, die wir von außen sehen.
Jörg: Was treibt denn die Aktien eigentlich?
Jörg: Sind es die Unternehmenszahlen, sind es die Wirtschaftszahlen?
Thomas: Ja, es sind gerade eben wirklich mehr die Geschäftsmodelle, die hier tatsächlich im Fokus stehen.
Thomas: Vor allem einfach die großen globalen Unternehmen verdienen weiterhin Milliarden,
Thomas: verdienen weiterhin sehr, sehr viel Geld,
Thomas: skalieren sich in KI, machen die richtigen Bewegungen auf der Cloud oder sind
Thomas: dann eben auch als globale Marke, als globale Player so stark,
Thomas: dass man auch einfach als Konsument dann ihnen gar nicht mehr wirklich dran vorbeikommt.
Thomas: Und das wirkt dann ja eigentlich wie so ein solider Aufwind für die Aktienmärkte
Thomas: und lässt uns etwas über diesen ökonomischen Daten hinweg segeln, hinweg sehen,
Thomas: lasst uns auch ein bisschen einfach da durchblicken und darum können wir gerade
Thomas: eben das auch als Aufwind nehmen, um so ein bisschen diese Schwerkraft vielleicht
Thomas: ein bisschen auszutricksen.
Thomas: Darum bleiben die Märkte da oben oder dort, wo sie sind und bleiben auch einfach
Thomas: weiterhin unterstützt.
Jörg: Sprechen wir mal über die verschiedenen Regionen bezüglich des Aktienmarktes.
Jörg: Wir haben nach einem eher schwachen ersten Halbjahr, ja funktioniert der MSCI
Jörg: World wieder kann man sagen, die USA ziehen davon, bleibt das so?
Thomas: Also kurzfristig spricht schon viel dafür. Die USA kombinieren aktuell einfach
Thomas: den größten Gewinnwachstum und auch Kapitalzuflüsse und das beflügelt auch einfach
Thomas: wirklich hier den Aktienmarkt.
Thomas: Für Anleger heißt das aber nicht, dass man jetzt nur in den USA investieren
Thomas: sollte, aber das Kerninvestment, also vom MSCI World USA funktioniert.
Thomas: Dazu gute Satelliten, wir haben gute Unternehmen, gute Sektoren auch hier in
Thomas: Europa oder eben auch Emerging Markets funktioniert dieses Jahr auch fantastisch
Thomas: mit China, die wirklich eine tolle Aktienmarktperformance dieses Jahr darlegen.
Thomas: Also da ist wirklich die Mischung macht es dann tatsächlich und auch einfach
Thomas: mal bereit sein, die regionale Anpassung dann auch während einem Jahr anzufassen und anzupassen.
Thomas: Da können dieses Jahr wirklich aktive Fonds sehr von profitieren gegenüber passiven Konkurrenzprodukten.
Jörg: Ja, auch wenn wir über Sektoren sprechen, Europa, Gesundheitssektor zum Beispiel,
Jörg: lange mit einer schlechteren Performance und günstiger Bewertung. Geht es da so weiter?
Thomas: Ja genau, also Gesundheit ist wirklich auch so ein Sektor hier in Europa,
Thomas: der tatsächlich langsam in Fahrt
Thomas: kommt nach einer wirklich endlosen Underperformance die letzten Jahre.
Thomas: Die Underperformance hatte alles gute Gründe, aber wir sehen jetzt schon einfach,
Thomas: dass es hier sehr attraktive Bewertungen gibt und auch einfach sehr viel Unsicherheit
Thomas: hat sich zuletzt gelegt,
Thomas: da wir einfach mehr wirklich über die Zölle wissen und das hilft dem Sektor
Thomas: und das hoffen wir, dass es auch so positiv weitergeht.
Jörg: Als ich heute Morgen hier ins Office gefahren bin, prangte das Schild IAA nur Fachbesucher.
Jörg: Und was ist mit dem Sektor? Geht das, man muss fast sagen, erholt es sich gefühlt?
Thomas: Ja, es ist vielleicht ein bisschen noch zu früh, um jetzt direkt positiv zu
Thomas: werden für den Automobilsektor, aber er profitiert natürlich auch jetzt so langsam davon.
Thomas: Bewertungen sind günstig, Unsicherheiten auch hier legen sich,
Thomas: auch mit den Zöllen legt sich einiges an Unsicherheit.
Thomas: Und es ist natürlich auch für die Zukunft ein extrem spannender Sektor,
Thomas: weil da schon große strukturelle Änderungen sich anbahnen sollten.
Thomas: Wir reden immer über KI und natürlich auch der Automobilsektor sollte davon
Thomas: profitieren, Stichwort autonomes Fahren.
Thomas: Vielleicht noch nicht jetzt, aber künftig denke ich schon wieder,
Thomas: dass Automobile auch wieder spannend werden.
Jörg: Ja, auch für Deutschland natürlich ein großer, großer Faktor.
Thomas: Natürlich wäre für uns auch super, auch hier mal wieder ein bisschen aus dieser
Thomas: Tristesse aus dem Bereich rauszukommen.
Jörg: Gehen wir mal rüber zu den Anleihen und da auch mal zu Frankreich,
Jörg: diesmal wirklich aus der Anleihenperspektive.
Jörg: Der Einfluss auf das längere Ende der Zinskurve, ist da mehr Risiko oder mehr Chance?
Thomas: Also das lange Ende, also alles langes Ende, vielleicht die Zuhörer,
Thomas: ist so 10 bis 30 Jahre in Restlaufzeiten.
Thomas: Da hängt natürlich sehr viel politische Glaubwürdigkeit dran.
Thomas: Wenn Paris glaubhaft konsolidieren kann, also den Haushalt wieder ein bisschen
Thomas: in die Spur bringt, dann sollte das auch die Kurve beruhigen.
Thomas: Wenn nicht, dann wird hier schon ein deutlicher Risikopuffer einfach weiterhin bleiben.
Thomas: Darum ist es aktuell vielleicht noch zu früh, um hier wirklich das lange Ende
Thomas: groß zu kaufen und darauf zu setzen.
Thomas: Aber ich glaube auch, dass die Furcht, die hier ein bisschen von den Medien
Thomas: gestreut wird, übertrieben ist.
Thomas: Man sollte eben nicht blindlinks kaufen, aber man darf sich auch von den Medien
Thomas: hier nicht verrückt machen lassen.
Jörg: Bemerkenswert auch, Frankreich refinanziert sich inzwischen teurer als Griechenland. Aktuell.
Jörg: Aber ist natürlich auch schon eine Botschaft oder ist das nicht relevant,
Jörg: wenn man das so vergleicht?
Thomas: Doch, das ist schon relevant und sollte auch wirklich als Weckruf für die Politiker in Paris gelten.
Thomas: Der Markt sagt einfach damit, dass das Vertrauen aktuell in Frankreich jetzt
Thomas: nicht sonderlich hoch ist und es ist aber gleichzeitig auch keine sonderliche
Thomas: Liebeserklärung an Griechenland, eben wirklich mehr ein Misstrauen gegenüber Paris.
Thomas: Und hier sollte dann schon auch einfach die Politik auch mal zuhören und sagen,
Thomas: okay, unser Haushalt ist vielleicht so nicht finanzierbar langfristig und da
Thomas: muss was gemacht werden.
Jörg: Thema Zentralbanken, EZB steht diese Woche an, die europäische,
Jörg: die amerikanische nächste Woche.
Jörg: Was erwarten wir hier und ist da sowas wie Frankreich ein Einflussfaktor für die EZB?
Thomas: Ich glaube, dass Frankreich jetzt kein Einflussfaktor für die EZB diese Woche
Thomas: ist, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es thematisiert wird in der Pressekonferenz.
Thomas: Generell ist die EZB weiterhin auf einem Senkungspfad, allerdings datenabhängig.
Thomas: Klar, das Wachstum und die Inflation erlauben weitere Zinssenkungen.
Thomas: Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass diese Woche etwas passieren wird,
Thomas: sondern eher vielleicht in einem der nächsten Meetings bis zum Jahresende.
Thomas: Die Fed mit dem schwächeren Arbeitsmarkt jetzt zweimal in Folge.
Thomas: Da ist der Markt auf jeden Fall
Thomas: oder die Investoren erwarten hier eine Zinssenkung in der nächsten Woche.
Thomas: Und das sollte dann auch der Start oder die Fortsetzung des Senkungszyklus sein.
Thomas: Wie viel wir bis Ende des Jahres sehen, ist noch so ein bisschen unsicher.
Thomas: Zwischen zwei und drei Zinssenkungen für die FED bis Jahresende erscheinen aber realistisch.
Jörg: Okay, was würdest du jetzt kaufen, wenn du auf der Zinskurve tanzen müsstest?
Jörg: Ein Jahr, zehn Jahre, 15 Jahre?
Thomas: Also ich mag weiterhin oder wir mögen weiterhin gute Bonität bei Unternehmensanleihen,
Thomas: weil das einfach wirklich Stabilität ist, weil das höheren Ertrag bringt als Staatsanleihen.
Jörg: Kurzlaufend.
Thomas: Genau, kurzlaufende Unternehmensanleihen, allein eben mit guter Bonität.
Thomas: Für die längere Restlaufzeit oder für die längeren Zinsbuckets,
Thomas: da würde ich dann eher wieder auf die Staatsanleihen einfach gehen,
Thomas: weil es dann ein bisschen der sicherere Aspekt einfach im Portfolio ist.
Thomas: Und das wäre jetzt aktuell mein Thema Peripherie über Frankreich und die USA
Thomas: ein bisschen selektiv hier.
Jörg: Okay, fassen wir einmal kurz zusammen. Wirtschaft, haben wir gesehen,
Jörg: USA kühlt ein bisschen ab, aber durchaus in Ordnung, also keine Rezession.
Jörg: Die amerikanische Notenbank hat Luft für Zinssenkungen. In Europa schaut aktuell
Jörg: jeder ein bisschen mehr auf Frankreich.
Jörg: Die Politik steuert die lange Seite der Zinsen, also eher 10 bis 30 Jahre.
Jörg: Aber auf der Aktienseite haben wir gehört, das fand ich wirklich spannend,
Jörg: dass diese Geschäftsmodelle mehr tragen als wirklich die Wirtschaftsdaten,
Jörg: besonders bei den großen Titeln.
Jörg: Regional bleibt natürlich USA sinnvoll, Europe haben wir gehört,
Jörg: Healthcare ist im Moment durchaus ein Kandidat, also als Comeback-Kandidat für
Jörg: die Automobilbranche, ich muss es einfach sagen, Autos sind natürlich spannend,
Jörg: aber aktuell vielleicht noch ein bisschen warten.
Jörg: Auf der Anleihenseite haben wir auch gehört, dass wir das Frankreich-Risiko
Jörg: durchaus ernst nehmen müssen.
Jörg: Also vor allen Dingen auch die Politik in Frankreich, aber es ist nicht überdramatisiert
Jörg: und tendenziell eher Unternehmensanleihen kurzlaufend und ein bisschen längere
Jörg: Laufzeit in den Staatsanleihen. Bin ich richtig unterwegs?
Thomas: Besser hätte ich es nicht selber zusammenfassen können.
Jörg: Wunderbar. Thomas, lieben Dank für den Einblick.
Thomas: Danke dir wie immer für das Gespräch und auch danke an alle Zuhörerinnen und Zuhörer fürs Zuhören.
Jörg: Wenn Sie möchten, hören wir uns nächsten Monat wieder und ansonsten gerne bewerten,
Jörg: abonnieren, weiterempfehlen oder uns eine E-Mail schreiben, wenn Sie etwas wissen möchten.
Neuer Kommentar